DAZ.online-Serie Apotheken-Kooperationen (livplus)

„Andere Konzepte erschienen mir zu unpersönlich“

Aachen - 20.09.2017, 10:20 Uhr

Livsane ist die Eigenmarke der Phoenix-Group. (Foto: Phoenix)

Livsane ist die Eigenmarke der Phoenix-Group. (Foto: Phoenix)


Knapp vier Monate ist es nun her, dass der Mannheimer Großhändler Phönix sein langjähriges Apotheken-Kooperationsprogramm Midas durch ein neues Konzept – Livplus – ersetzt hat. Den rund 2 000 Midas-Kunden hat man einen Umstieg angeboten. Eine davon ist Apothekerin Ute Vock aus Worms. Wie schätzt sie die Umstellung ein, und warum fiel damals ihre Wahl auf Midas? DAZ.online hat nachgefragt. 

Die Wormserin Ute Vock hat sich 2011 und 2012 mit zwei Standorten selbständig gemacht. „Es handelt sich um ganz klassische Apotheken,“ sagt Ute Vock: „Wir messen Blutdruck und verleihen Milchpumpen.“ Beide Apotheken hat sie übernommen. Und sie war von Beginn an Mitglied in einer Apotheken-Kooperation. Midas hieß diese früher, seit kurzem Livplus. „Das neue Konzept hat viel Schwung gebracht,“ findet Ute Vock. „Man spürt einen deutlichen Unterschied.“

Ende Mai hatte der Mannheimer Pharmagroßhändler Phoenix nach 14 Jahren einen Marken-Relaunch seiner Apothekenkooperation vorgestellt. Aus Midas wurde Livplus. Mit der Auffrischung des Markenauftritts wolle man die rund 2 000 Mitgliedsapotheken vor Ort unterstützen, hatte Phoenix angekündigt und die Konditionen verbessert, ein erweitertes Kernsortiment und neue Angebote im Bereich der Digitalisierung in Aussicht gestellt.

Apotheken-Kooperationen

Rund 40 Apothekenkooperationen mit insgesamt rund 7000 Mitgliedern gibt es aktuell in Deutschland. Mehr als 70 Prozent aller deutschen Apotheken gehören nach Darstellung des Branchenverbands BVDAK inzwischen einer oder sogar mehreren Kooperationen an. Diese unterstützen ihre Mitglieder zum Beispiel in der Warenbeschaffung, im Marketing und oft auch in der praktischen Betriebsführung. Im Gegenzug erwarten sie je nach Kooperation Dinge wie einen nach außen weitgehend einheitlichen Markenauftritt, Lieferantentreue und zumeist einen monatlichen Mitgliedsbeitrag. Die Höhe von Rückvergütungen ist abhängig von der Größe und Leistungsfähigkeit der jeweiligen Mitgliedsapotheke. Anders allerdings als bei vergleichbaren Franchise-Modellen im Einzelhandel sind die Mitglieder von Apothekenkooperationen zumeist nicht zur Übernahme eines einheitlichen Sortiments verpflichtet. 

DAZ.online hat die Kooperationen unter die Lupe genommen und stellt sie Ihnen vor. 

Bereits erschienen:

Das mit der Digitalisierung ist Ute Vock wichtig: Sie ist Mitglied im internationalen Apotheker-Beirat von Phoenix. Sich gemeinsam Gedanken machen über die Themen der Zukunft, das inspiriert sie. „Digitalisierung ist ein Zukunftsthema so wie etwa auch das Arbeiten in europäischen Netzwerken,“ sagt sie: „Die Zusammenarbeit mit Kollegen auf europäischer Ebene ist bereichernd und spannend.“

Nach Angaben der Mannheimer Phoenix zählte Midas in Deutschland bereits zu den größten Apotheken-Einkaufsverbünden. Unterschiedlich stark ausgeprägt ist auch der gemeinsame europäische Marktauftritt. Mit Alliance Healthcare (Alphega) und Celesio/Gehe (Lloyds) versuchen augenblicklich zwei marktbedeutende Großhändler, ihre deutschen Kooperationen in ein europäisches Netzwerk zu integrieren. Livplus sei Teil der Phoenix Pharmacy Partnership, dem europäischen Dach für die zwölf Apothekenkooperationsprogramme, erklärte der Mannheimer Pharma-Großhändler. Insgesamt betreue Phoenix mit seinem europäischen Netzwerk 9 000 Mitglieder. Somit biete Phoenix seinen Kooperations-Kunden „das Dach einer starken europäischen Marke“.



Sabine Rössing, Autorin DAZ.online
redaktion@daz.online


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