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Was tun beim Verdacht auf Pilzvergiftung?
Ein anderer Amanitin-haltiger Pilz ist der Gifthäubling, Galerina marginata. Er kann mit dem Stockschwämmchen, Kuehneromyces mutabilis (syn. Pholiota mutabilis) verwechselt werden, weil sie die selben Standorte mögen. Wichtigstes Unterscheidungsmerkmal: Das Stockschwämmchen hat Schüppchen am Hutrand, Stiel und der Hutunterseite, der Gifthäuptling nicht.
Kommt es nach dem Verzehr von Pilzen zu Übelkeit, Durchfall oder Erbrechen, sollte ein
Arzt aufgesucht werden. Und zwar von allen, die den Pilz gegessen haben, auch
wenn noch keine Symptome aufgetreten sind. Bei Knollenblätterpilzen
kann das ja zwischen vier und 24 Stunden dauern.
Finger weg von Hausmitteln!
Wichtige Anlaufstellen sind auch die Giftinformationszentralen. Sie sind in der Lage, anhand der Symptome die Vergiftungsursache einzuengen. Zudem können sie Verhaltenstipps und Behandlungsratschläge geben. Bei leichten und schnell einsetzenden Symptomen können sie noch vor dem Arzt kontaktiert werden. Sie sind jeden Tag 24 Stunden erreichbar. Von Hausmitteln ist abzuraten. So ist Milch trinken immer falsch. Auch Salzwasser, um Erbrechen zu provozieren, oder Kohletabletten können die Prognose unter Umständen verschlechtern. Auch noch wichtig: Pilz-Reste, zubereitet oder unzubereitet, und eventuell Erbrochenes sollen aufbewahrt und zum Arzt mitgenommen werden.
Häufiger als Vergiftungen durch Giftpilze sind jedoch die „unechten Pilzvergiftungen“. Sie werden durch zu alte oder falsch zubereitete Pilze verursacht. Oder weil der Betroffene schlicht zu viel gegessen hat. Der hohe Gehalt an Ballaststoffen oder viel Fett und Zwiebeln im Pilzgericht können empfindlichen Personen ebenfalls Beschwerden bereiten. Zudem sind individuelle Unverträglichkeiten möglich.
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