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Positionen zur Bundestagswahl
Krankenkassen lobbyieren für Apothekenketten und Honorar-Transparenz
Der GKV-Spitzenverband will sich in der nächsten Legislaturperiode verstärkt dafür einsetzen, den Apothekenmarkt zu deregulieren. In einem Positionspapier des Kassenverbandes heißt es, dass durch die Abschaffung des Fremd- und Mehrbesitzverbotes mehr Wettbewerb geschaffen werden solle. Außerdem fordern die Kassen die absolute Preistransparenz, um Evidenz für alle anstehenden Änderungen am Apothekenhonorar zu erhalten.
Die Apotheker müssen sich darauf einstellen, dass die komplette Deregulierung des Apothekenmarktes in der nächsten Legislaturperiode ein politisch ernst zu nehmendes Thema sein wird. Denn der größte und im gesundheitspolitischen Berlin mächtigste Krankenkassen-Verband, der GKV-Spitzenverband, hat die Liberalisierung als eine seiner wichtigsten politischen Forderungen im arzneimittelpolitischen Bereich angekündigt. Der Verwaltungsrat des GKV-Spitzenverbandes, in dem Vertreter der Arbeitgeber, der Versicherten sowie aller Kassenarten zusammenkommen, hat am gestrigen Mittwoch ein Positionspapier beschlossen, das DAZ.online nun vorliegt und in dem genau diese Forderung aufgestellt wird.
Der Apothekenmarkt wird in dem ca. 30 Seiten umfassenden Papier in dem Kapitel „Qualität und Finanzierbarkeit der Arzneimittelversorgung sichern“ thematisiert. Dort gibt es ein Unterkapitel mit dem Titel „Apothekenmarkt liberalisieren und Transparenz über die Vergütungen schaffen“. Zur Einleitung heißt es dort: „Um auch künftig eine sichere, zeitnahe und wirtschaftliche Versorgung mit Arzneimitteln zu gewährleisten, ist der Apothekenmarkt zukunftsfähig und patientenorientiert weiterzuentwickeln.“ Mit Blick auf die flächendeckende Arzneimittelversorgung heißt es weiter: „Die Vertriebsstruktur im Apothekenmarkt ist so anzupassen, dass eine bedarfsgerechte Arzneimittelversorgung der Patienten auch in Regionen mit einer geringen Bevölkerungsdichte sichergestellt bleibt. Jede Form der Arzneimittelabgabe muss sich zuvorderst am Bedarf der Patientinnen und Patienten messen lassen.“
Doch anstatt die bestehende, funktionierende Vertriebsstruktur durch die inhabergeführte Apotheke vor Ort auch auf dem Land zu stärken und somit zu erhalten, will der Kassenverband disruptiv in das System eingreifen. Denn es heißt weiter: „Ein ergänzender Versandhandel stellt deshalb ein geeignetes Mittel dar, dieses Ziel zu erreichen. Eine Aufhebung des Fremd- und Mehrbesitzverbotes ist aus Markt- und Wettbewerbsgründen geboten.“ Es fällt auf: Der GKV-Spitzenverband erwähnt die Apotheke vor Ort in seinen Zukunftsplänen nicht einmal.
7 Kommentare
Kranke Kassen
von Thomas Brongkoll am 29.06.2017 um 15:25 Uhr
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Freude
von Pillenpaule am 29.06.2017 um 9:52 Uhr
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Apotheken sind keine öffentliche Institution
von Peter Bauer am 29.06.2017 um 8:26 Uhr
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Details
von Anita Peter am 29.06.2017 um 8:04 Uhr
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AW: Details
von Christiane Patzelt am 29.06.2017 um 12:12 Uhr
AW: Details
von Heiko Barz am 29.06.2017 um 12:51 Uhr
Kassenverbände immer aggressiver gegen Apotheker
von Karl Friedrich Müller am 29.06.2017 um 7:34 Uhr
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