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Fälschungen in Deutschland
Wie sollen Apotheker nun mit Harvoni umgehen?
AMK verschickte Informationen an alle Apotheker
Wie sollen Apotheker nun vorgehen, wenn sie Harvoni® auf Lager haben oder an Patienten abgeben wollen? „Die AMK weist Apotheker darauf hin, die Farbe der Filmtabletten zu prüfen und einen Fälschungsverdacht umgehend an die AMK unter www.arzneimittelkommission.de zu melden“, heißt es in einer Online-Meldung der AMK. „Patienten, die das Arzneimittel Harvoni® 90 mg / 400 mg Filmtabletten der Firma Gilead anwenden, sind angemessen zu informieren.“
Sollten Patienten feststellen, dass es sich dabei um weiße Tabletten handelt, sollen sie diese keinesfalls einnehmen und sich an ihren behandelnden Arzt oder ihren Apotheker wenden, um das weitere Vorgehen abzusprechen. Für den Austausch ist eine ärztliche Verschreibung notwendig, betont die AMK.
In einer über den Großhandelsverband Phagro am späten Freitagnachmittag verschickten Schnellinformation werden Apotheken von der AMK ferner aufgefordert, ihre Warenbestände unverzüglich zu prüfen und Packungen der oben genannten Charge sofort unter Quarantäne zu stellen. „Soweit möglich sollen außerdem diejenigen Patienten, die Harvoni® der oben genannten Charge erhalten haben, kontaktiert und um Rückgabe der betroffenen Packungen gebeten werden“, erklärt die AMK. „Betroffene Packungen dürfen nicht mehr angewendet werden.“
Bisher sind zwar keine Hinweise bekannt, dass andere Chargen betroffen sind, doch im Rahmen ihrer Prüfpflichten sollten Apotheker auch bei anderen Harvoni®-Packungen umsichtig vorgehen. Der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Pharmazierräte, Christian Bauer, rät gegenüber DAZ.online, bei anderen Fällen im Beisein des Patienten die orginalverschlossene Packung zu öffnen – um zu kontrollieren, welche Farbe die Tabletten haben. „Damit kann man den Patienten auch beruhigen“, erklärt Bauer. Der Pharmazierat sagt, dass er alle Patienten kontaktieren würde, von denen er weiß, dass sie über ihn Harvoni® erhalten haben – um sie nach der Farbe und Chargennummer ihres Präparats zu fragen.
Die Statistik der ABDA zeige sehr deutlich, dass es sich bei Fälschungen in deutschen Apotheken um sehr seltene Einzelfälle handelt, betont Bauer. Bei diesen Fällen sei immer interessant, inwiefern die sichere Vertriebskette Hersteller – deutscher Großhandel – Apotheke eingehalten wurde. „Je mehr Stellen zwischengeschaltet sind, desto anfälliger ist das System“, sagt Bauer.
2 Kommentare
Sicherer Vertriebsweg gesucht
von Dr. Christoph Sturm am 05.06.2017 um 17:04 Uhr
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Phoenix
von Karl Friedrich Müller am 03.06.2017 um 16:12 Uhr
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