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Beratungs-Quickie
Hydromorphon auf einem rosa Rezept – und nun?
Beratungs-Basics Hydromorphon
Hydromorphon zählt zu den hochpotenten Opioidanalgetika (WHO-Stufe III) und wird zur Behandlung starker Schmerzen bei Erwachsenen eingesetzt. Da der medizinische Status älterer Patienten oftmals komplex ist, sollte die Behandlung mit Hydromorphon bei dieser Patientengruppe vorsichtig begonnen sowie ggf. die Anfangsdosis reduziert werden. Die Kundin muss sich exakt an das ärztliche Dosierungsschema halten. Die Retardtabletten dürfen nicht öfter als einmal in 24 Stunden eingenommen werden. Die individuelle Dosis ist täglich etwa zur selben Uhrzeit mit oder ohne Mahlzeit mit einem Glas Wasser zu verabreichen. Die Tabletten dürfen nicht gekaut, geteilt oder zerkleinert werden. Sonst können Überdosierungen mit Vergiftungserscheinungen auftreten.
Da die Kundin eine vorgesehene Hydromorphon-Dosis ausgelassen hat, sollte sie sofort die nächste Dosis einnehmen und damit einen neuen 24-Stunden-Einnahmezyklus beginnen.
Die typischen Opioidnebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen und Sedierung halten meist nur vorübergehend an. Auch Obstipation tritt bei einer Therapie mit opioidhaltigen Analgetika sehr häufig auf, ist jedoch eine anhaltende Nebenwirkung. Daher ist eine prophylaktische Behandlung von Obstipation mit Laxantien in Erwägung zu ziehen. „Therapie der Opioid-induzierten Obstipation“:
Es sind negative Auswirkungen auf Fahrfähigkeit, Tätigkeiten am Arbeitsplatz (z. B. Arbeit an Maschinen) und auch in der Freizeit (z. B. Sport, Hausarbeit, Gartenarbeit) möglich. Selten kann es zu einer Atemdepression kommen. Das Risiko für eine Atemdepression ist bei älteren oder gebrechlichen Patienten erhöht. Ältere Patienten neigen außerdem eher zu Nebenwirkungen im Bereich des zentralen Nervensystems (Verwirrtheit).
Bei einer längerfristigen Anwendung von Hydromorphon besteht das Risiko einer psychischen Abhängigkeit.
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