Baden-Württemberg

Fast jede dritte Gemeinde ohne Apotheke

Berlin - 28.04.2017, 12:30 Uhr

Gibt es Versorgungslücken oder nicht? Neue Zahlen des Sozialministeriums Baden-Württemberg zeigen, wie es um die Apothekendichte im Südwesten bestellt ist. (Foto: Sket)

Gibt es Versorgungslücken oder nicht? Neue Zahlen des Sozialministeriums Baden-Württemberg zeigen, wie es um die Apothekendichte im Südwesten bestellt ist. (Foto: Sket)


Zahlen zur Apothekendichte und zu Apothekenschließungen

Im Durchschnitt kommt in Baden-Württemberg eine Apotheke auf 4286 Einwohner. Damit liegt das Bundesland sogar über dem Bundesdurchschnitt: Die etwa 81,4 Millionen Bundesbürger werden derzeit durch 20.023 Apotheken versorgt – eine Offizin kommt also im Schnitt auf 4065 Einwohner. Die Statistik des Sozialministeriums zeigt aber: Die Versorgungdichte im Land geht stark auseinander. Wenig überraschend ist zunächst, dass Stadtapotheken im Schnitt weniger Einwohner versorgen als die Kollegen auf dem Land: Während eine Apotheke in Baden-Baden beispielsweise 2579 Bürger versorgt, muss ein Apotheker im Hohenlohekreis mehr als doppelt so viele Menschen in seiner Offizin beraten (5246).

Allerdings gibt es in Baden-Württemberg auch städtische Gebiete, in denen man den Apothekenrückgang stark spürt. In Stuttgart ist die Apothekenzahl seit 2007 beispielsweise um 33 Standorte gesunken. Im Schnitt muss in der Landeshauptstadt ein Apotheker derzeit 4761 Einwohner versorgen. Und die Statistik zeigt auch: Hankes Ausführungen zur Versorgungsdichte rund um Hüffenhardt sind zumindest nicht falsch. Im Landkreis Heilbronn (ohne die Stadt Heilbronn) kommen 4917 Einwohner auf eine Apotheke. Somit liegt dieser Landkreis nur knapp über dem oben genannten Durchschnitt des gesamten Bundeslandes.

Landkreis Anz. Apotheken
Stand: 31.12.2016
Einwohner pro
Apotheke
Baden-Baden, Stadt 21 2.579
Biberach 37 5.243
Heilbronn 68 4.917
Hohenlohekreis 21 5.246
Schwäbisch Hall 37 5.178
Gesamt/Durchschnitt 2,547 4.286

Ein Blick auf die Statistik der Apothekenschließungen zeigt allerdings, dass einige Landkreise von der negativen Entwicklung im Apothekenmarkt stärker betroffen sind. Im Bodenseekreis schlossen seit 2007 beispielsweise elf Apotheken ihre Pforten, das sind etwa 15 Prozent weniger. Auch der Ostalbkreis ist mit neun Apotheken weniger als 2007 vom Apothekenrückgang stark betroffen. Im Schwarzwald-Baar-Kreis schlossen in den vergangenen drei Jahren elf Apotheken, das entspricht einem Rückgang von 20 Prozent. In der Stadt Heilbronn gibt es seit 2007 insgesamt zehn Apotheken weniger, das ist ebenfalls ein Rückgang von fast 20 Prozent. Auch in Karlsruhe und Mannheim sind relativ hohe Rückgänge zu beobachten: Sowohl in den Städten als auch in einigen Landregionen scheint sich der Markt also zu konzentrieren.



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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3 Kommentare

??

von Karl Friedrich Müller am 28.04.2017 um 14:06 Uhr

Ist das eine Aufforderung an DocMorris, weitere Automaten aufzustellen?

» Auf diesen Kommentar antworten | 2 Antworten

AW: ?? - Nein, eine Aufforderung an Sie ...

von Christian Timme am 29.04.2017 um 19:07 Uhr

Schonen Sie Ihr Herz und lesen Sie PZ ...

AW: ??

von Karl Friedrich Müller am 29.04.2017 um 19:18 Uhr

Danke Herr Timme, dass Sie sich Sorgen machen

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