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Vor Bundesparteitag
FDP-Politiker fordern Rx-Versandverbot – oder Servicepauschale
Diskussion soll auf später vertagt werden
„Die vorgeschlagene Formulierung verstehen wir als einen Kompromiss“, erklärt die Landespartei angesichts der kontroversen Diskussionen innerhalb der FPD – offenbar da sie um den Widerstand von den Parteifreunden wissen. Sie bringt die Arzneimittelsicherheit als Argument für Vor-Ort-Apotheken in Stellung. „Bereits 2007 hat das Bundeskriminalamt auf die Gefahren für die Arzneimittelsicherheit durch den Internetversand hingewiesen und an den Gesetzgeber eine Handlungsempfehlung formuliert, die die Notwendigkeit des Internethandels verschreibungspflichtiger Arzneimittel hinterfragt“, heißt es.
„Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist von der FDP keine abschließende Positionierung in der Frage eines Versandhandelsverbotes verlangt“, erklären die Liberalen aus Baden-Württemberg. „Daher müssen wir uns auch im Wahlprogramm nicht zwingend festlegen. Besser wäre es, die Entscheidung im Moment noch offen zu halten.“
Ein Bundesparteitags-Antrag von den Kreisverbänden Grafschaft Bentheim, Helmstedt, Wolfenbüttel und dem Landesfachausschuss Soziales und Gesundheit aus Niedersachsen macht deutlich, dass beim Parteitag mit erheblichem Widerstand gegen das Rx-Versandverbot zu rechnen ist. „Den deutschen Apotheken ist zu wünschen, dass Forderungen fallen gelassen werden, die im Lichte der aktuellen europäischen Rechtsprechung keinen Bestand haben können“, heißt es in dem konkurrierenden Antrag. Stattdessen solle so schnell wie möglich mit allen Beteiligten in allen Einzelheiten geklärt werden, „wie die Festpreise für Rx sozialverträglich und europarechtskonform gelockert werden können.
Versandapotheken wahren laut Antrag mehr Diskretion
Versandapotheken seien „nicht weniger qualifiziert und vertrauenswürdig als traditionelle Apotheken“ und böten „individuelle und kompetente Beratung in deutscher Sprache an“ – schriftlich, telefonisch oder per Chat, betont der Antrag aus dem Norden. „Diskretion bei der Beratung ist dabei leichter zu wahren, als in der Apotheke vor Ort.“ Einen Lapsus leisten sich die hinter dem Antrag stehenden Liberalen, wenn sie schreiben, dass „frei verkäufliche“ Arzneimittel rund 15 Prozent des Apothekenumsatzes ausmachten – und verschreibungspflichtige Arzneimittel rund 90 Prozent. Dabei fehlt neben diesen rund 105 Prozent noch das Ergänzungssortiment von Apotheken.
2 Kommentare
ohne worte
von nina am 01.05.2017 um 10:21 Uhr
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Wundertüte FDP
von Heiko Barz am 27.04.2017 um 13:56 Uhr
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