Zecken im Beratungs-Quickie

Doxycyclin bei Borreliose

Stuttgart - 13.04.2017, 14:00 Uhr

Die Zecke: Überträger von Borrelien, allerdings erst zwölf Stunden nach dem Stich.  (Foto:  greenpapillon / Fotolia)

Die Zecke: Überträger von Borrelien, allerdings erst zwölf Stunden nach dem Stich.  (Foto:  greenpapillon / Fotolia)


Sonst noch wichtig

Doxycyclin wirkt bakteriostatisch auf grampositive und gramnegative Bakterien. Klinisch von Bedeutung ist die gute Wirksamkeit gegen intrazelluläre Keime. Es gehört in die Gruppe der Tetracycline und hemmt die bakterielle Proteinsynthese indem es die Anlagerung der Aminoacyl-tRNA an die 30 S-Untereinheit des bakteriellen Ribosoms verhindert. Der Effekt: Die Peptidkette wird nicht verlängert. 

Borrelien sind gramnegative Bakterien und gehören zu den Spirochäten. Sie werden im Darm der Zecke aktiviert, gelangen anschließend in die Speicheldrüsen der Zecke, wo sie immunsuppressive Speichelproteine an ihre Oberfläche binden. Diese schützen die Borrelien nach Übertragung auf den Menschen zunächst vor dessen Abwehrmechanismen. Im Gegensatz zu Insekten, die eine vergleichsweise kurze Stechdauer haben, dauert der Saugakt bei Zecken mehrere Tage. Borrelien erreichen somit nur bei einem Zeckenstich eine ausreichend hohe infektiöse Dosis. 



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online
redaktion@daz.online


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