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Deutschland ist Europas Schlusslicht bei der Masernelimination“, meldete das Robert Koch-Institut erst vor Kurzem. Jetzt hat es erneut einen Ausbruch gegeben. In Berlin sind acht Menschen erkrankt – vor allem junge Erwachsene. Das Bezirksamt warnt davor, die Krankheit zu unterschätzen. Aber was genau macht die Masern so gefährlich?
Die WHO hat es sich 1984 zum Ziel gesetzt, die Masern auszurotten. Doch Deutschland ist weit von der angestrebten Inzidenz von einem Fall pro einer Million Einwohner entfernt. Das entspräche 80 Fällen pro Jahr. Fast so viele Menschen erkranken in manchen Jahren allein in Berlin. Nun gibt es wieder einen Ausbruch in der Hauptstadt: Im Berliner Nordwesten, in dem Bezirk wo vor zwei Jahren ein zweijähriger Junge an den Masernfolgen gestorben ist, sind seit Dezember erneut acht Menschen erkrankt. Das Bezirksamt ruft daher dringend dazu auf, sich impfen zu lassen, und warnt zudem davor, die Krankheit zu unterschätzen.
Denn Masern sind keine harmlose Kinderkrankheit. Doch was genau macht die Masern so gefährlich?
Die akute Infektion ist selbstlimitierend. Masern beginnen mit Fieber, Konjunktivitis, Schnupfen, Husten und einem typischen Enanthem an der Mundschleimhaut. Das charakteristische Masernexanthem (bräunlich-rosafarbene konfluierende Hautflecken) tritt dann am dritten bis siebten Tag auf. Die Erkrankung klingt in der Regel nach fünf bis sieben Tagen ab und hinterlässt lebenslange Immunität. Gefürchtet sind die Komplikationen. Eine besonders gefürchtete ist die akute postinfektiöse Enzephalitis mit Kopfschmerzen, Fieber und Bewusstseinsstörungen bis zum Koma. Sie tritt laut Robert Koch-Institut bei einem von 1000 Masernfällen auf – vier bis sieben Tage nach dem Masern-typischen Exanthem. 10 bis 20 Prozent der Fälle enden tödlich, 20 bis 30 Prozent der Betroffenen haben bleibende Schäden am ZNS.
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