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FDP Bayern vs. Bundes-FDP
„Der Versandhandel schneidet den Apothekern das Fleisch von den Rippen“
Positionspapier pro Apotheke vor Ort
Duin hat nun ein eigenes Positionspapier zum Apothekenmarkt erarbeitet. Darin beschreibt er die Vorteile der Apotheke vor Ort gegenüber dem Versandhandel und kommt zu dem Schluss: „Vom Patienten aus betrachtet wäre es eine ausgemachte Dummheit, hier wieder einen Freiberufler mehr zum Abschuss freizugeben und damit die Versorgung vor Ort massiv zu schwächen.“ In dem Papier weist Duin auch darauf hin, dass EU-Versandapotheken seinen Informationen zufolge andere Einkaufspreise genießen, da diese dort nicht gesetzlich festgelegt seien. Die deutsche Apotheke werde somit benachteiligt.
Ein weiterer Kritikpunkt: „Ausländische Kapitalgesellschaften starten einen Angriff auf die deutsche Freiberuflichkeit.“ Außerdem gebe es zwischen Apothekern und Ärzten oft ein „Vier-Augen-Prinzip“, das Fehler bei Verordnungen verhindern oder aufheben könne. Schlussfolgernd heißt es in dem Papier: „Niemand hat etwas gegen Wettbewerb, aber er muss fair sein. Die hiesigen Apotheken aber bewusst zu schädigen und ihre Existenz zu gefährden, bedeutet letztendlich auch, dass sich die Versorgung der Bevölkerung – gerade in Notfallsituationen – verschlechtert. Wollen wir das wirklich?“
Meinungsbildung in der FDP
Wie sich die FDP nach dem EuGH-Urteil zur Preisbindung positionieren wird, steht also weiterhin in den Sternen. Strack-Zimmermann wies in der vergangenen Woche darauf hin, dass auf Bundesebene ein Papier dazu erarbeitet werde, das zur Abstimmung in die Länder gehen solle. Zum derzeitigen Meinungsbild sagte sie, dass sie es für einen normalen, bürokratischen Prozess halte, dass es innerhalb einer Partei zu unterschiedlichen Ansichten komme.
Auch Duin sieht das so. Gegenüber DAZ.online sagte der Chef der FDP Bayern, es sei „typisch FDP“, dass man unterschiedliche Ansichten habe. Und weiter: „Wir sind liberal, jeder darf seine Meinung sagen. Wir werden auf einem Parteitag dann aber einen gemeinsamen Kurs festlegen. Dieses Recht ist mir sehr wichtig, denn in der Politik müssen wir wieder lernen, auch einmal gegen den Strom eine Meinung äußern zu können, die ‚aneckt‘.“
Es ist nicht das erste Mal, dass sich die FDP Bayern auf die Seite der Apotheker stellt. Vor einigen Wochen hatte Daniel Föst, Generalsekretär Bayerns Liberaler, gesagt, man dürfe keine Phantomdebatte über Apothekenketten führen, weil es im Apothekenmarkt keine Probleme gebe. Zuvor hatte sein Vorstandskollege Matthias Fischbach gefordert, einen neuen Anlauf auf die Abschaffung des Fremd- und Mehrbesitzverbotes zu unternehmen.
6 Kommentare
Versandhandel
von Frank Bünder, Heilpraktiker am 03.12.2016 um 14:41 Uhr
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AW: Lösung nur mit Gesetzgeber
von A. Bonell am 05.12.2016 um 15:55 Uhr
Preiswettbewerb
von Michael Hofheinz am 01.12.2016 um 20:07 Uhr
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fdp ohne ende?.
von Christian Timme am 30.11.2016 um 20:10 Uhr
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AW: Widerrede
von G. Wagner am 30.11.2016 um 21:28 Uhr
In ein paar Jahren
von Anita Peter am 30.11.2016 um 16:15 Uhr
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