Resistenzen

Ist orales Cefuroxim überflüssig?

Stuttgart - 18.11.2016, 15:00 Uhr

(Foto: jarun011 / Fotolia)

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Fallende Preise sorgen für steigende Verordnungszahlen

Grundsätzlich ist die Zahl der Antibiotikaverordnungen an sich durch niedergelassene Ärzte Kreskens Ansicht nach in Ordnung. Sie sei auch nicht angestiegen. Aber es würden zunehmend Reserveantibiotika verordnet. Sie stehen dann im Bedarfsfall nicht mehr zur Verfügung. Insbesondere wenn nach einem Patentablauf die Preise fallen, sorgt das für mehr Verschreibungen.

Laut dem aktuellen Gesundheitsreport der Techniker Krankenkasse gibt es aber auch bei der Zahl der Verordnungen Verbesserungspotenzial. Demnach bekommt immer noch jeder Fünfte (20,5 Prozent), der erkältungsbedingt ein bis drei Tage krankgeschrieben ist, Antibiotika verschrieben. Das sind zwar weniger als vier Jahre zuvor – im Jahr 2011 war es sogar noch fast jeder Dritte (28,8 Prozent) – aber eben immer noch zu viele. Seitens der TK vermutet man, dass dieser Verordnungsrückgang im Zusammenhang mit der Diskussion um Antibiotikaresistenzen steht. 

Nicht die Menge, sondern die Art und Weise ist entscheidend

Zusammenfassend lässt sich sagen: Es ist nicht allein die Menge der eingesetzten Antibiotika, die dafür verantwortlich ist, ob viele oder wenige Resistenzen auftreten. Es ist vielmehr die Art und Weise, wie die jeweiligen Substanzen eingesetzt werden. Und das machen andere Länder anders – offensichtlich besser als Deutschland. Darüber hinaus spielt im Krankenhaus natürlich auch die Hygiene eine entscheidende Rolle. Grundsätzlich gilt es, Antibiotika nur dort einzusetzen, wo sie wirklich erforderlich sind, und den oft ungerechtfertigten Einsatz von Antibiotika zu vermeiden.

Bei der Anwendung ist darauf zu achten, dass der passende Wirkstoff in der richtigen Dosis über einen ausreichend langen Zeitraum eingenommen wird. Apotheker können hier eine wichtige Rolle spielen. In der Klinik als Teil multidisziplinärer Teams im Rahmen der Antibiotic Stewardship und im niedergelassenen Bereich, indem sie bei jeder Abgabe über die korrekte Einnahme aufklären. Unterstützend wurde von der ABDA für Patienten der Flyer „7 Tipps für den richtigen Umgang mit Antibiotika“ entwickelt.“



Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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