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Beratungs-Quickie
Akute Hilfe bei stressbedingter Gastritis
Welche Informationen sind bei einem Beratungsgespräch in der Apotheke für den Patienten wichtig? Welche hilfreichen Tipps kann der Apotheker zu Arzneimitteln und Therapien geben? Im Beratungs-Quickie stellen wir jeden Donnerstag einen konkreten Patientenfall vor. Diese Woche erfolgt die Arzneimittelberatung einer Patientin, die aufgrund einer stressbedigten Gastritis Omeprazol und Metoclopramid verordnet bekommen hat.
Formalien-Check
Verordnet sind 15 Stück magensaftresistente Kapseln Omeprazol 20 mg von 1A Pharma sowie 20 Stück Retardkapseln MCP von Ct in der Wirkstärke 30 mg, beide in der Packungsgröße N1. Aut-idem ist nicht ausgeschlossen, Rabattverträge sind zu beachten.
Omeprazol ist nach Stückzahl und Normgröße verordnet. 15 Stück können der angegebenen N1 aber nicht zugeordnet werden. In diesen Fällen ist nach Rahmenvertrag § 4 Absatz 1c die verordnete Stückzahl für die Auswahl maßgeblich.
Die Dosierung des Prokinetikums Metoclopramid ist sehr hoch gewählt (empfohlene Maximaldosis: 30 mg / Tag). Hier sollte mit dem Arzt Rücksprache gehalten werden.
Die Kundin ist gebührenpflichtig. Ab Ausstellungsdatum ist das Rezept einen Monat gültig.
Die Indikation für MCP Retardkapseln ist Erbrechen im Rahmen einer Migräne und einer Zytostatika- oder Strahlentherapie. Damit liegt bei dieser Verordnung ein Off-Label-Use vor. Prinzipiell sind Arzneimittel, die in nicht zugelassenen Anwendungsgebieten verordnet werden, nicht durch die GKV erstattungsfähig. Eine Krankenkassenleistung ist ein solcher Off-Label-Use nur in Ausnahmefällen.
Die Apotheke hat hier keine Prüfpflicht.
Die EMA rief im Frühjahr 2014 Metoclopramid-haltige Tropflösungen zurück. Auch Indikationen, Dosierungen und Therapiedauer der noch verbleibenden MCP-Präparate wurden eingeschränkt. Seit August 2015 stehen wieder entsprechend niedriger dosierte MCP-Lösungen (1 mg / ml Lösung) als Fertigarzneimittel zur Verfügung. Gründe für die Änderungen waren das Risiko für schwere neurologische Nebenwirkungen sowie die Gefahr von seltenen aber ernsten kardiovaskulären Effekten.
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