Arzneimittel und Therapie

Kurz gemeldet

Erste Gentherapie bei multiplem Myelom

Der Ausschuss für Humanarzneimittel CHMP der europäischen Zulassungsbehörde EMA hat sich bei seinem letzten Meeting für die Zulassung der ersten zell­basierten Gentherapie bei multiplem Myelom, einer seltenen Blutkrebsart, bei der die Proliferation der Plasmazellen außer Kontrolle geraten ist, ausgesprochen. Voraussetzung für die Verschreibung ist, dass der Krebs trotz mindestens drei vorangegangener Therapien (ein immunmodulierender Wirkstoff, ein Proteasom-Inhibitor, ein Anti-CD38-Antikörper) weiter fort­geschritten ist. Bei der Therapie werden den betroffenen Patienten T-Zellen entnommen, gentechnisch modifiziert, sodass sie nach der Reinfusion ein Gen in den Körper einbringen, welches die entarteten Myelomzellen zerstören soll. In der zulassungsrelevanten Phase-II-Studie hatten zuvor 67% der Probanden auf die Therapie angesprochen, 30% wiesen anschließend keinerlei Krebszeichen mehr auf.

Biosimilar von Lucentis®

Auch für die Zulassung des ersten Biosimilars von Lucentis® hat sich der Ausschuss positiv ausgesprochen: Byooviz (Samsung Bioepis NL B. V.) und ist unter anderem zur Behandlung der feuchten Makuladegeneration und des diabetischen Makulaödems zugelassen (s. auch DAZ-Artikel S. 38). Es enthält wie das Referenzmittel das monoklonale Antikörper-Fragment Ranibizumab, welches über die Hemmung des Wachstumsfaktors VEGF-A die Angiogenese im Auge moduliert.

Neuer Antikörper gegen Psoriasis

Für Patienten, die an einer mittelschweren bis schweren Form der Psoriasis leiden, steht mit Bimekizumab (Bimzelx) vermutlich in Kürze eine Therapieoption zur Verfügung. Auch hier hat der Ausschuss grünes Licht gegeben, damit der IgG1-Antikörper Betroffenen bald zu einem besseren Hautbild verhelfen kann. Die schlussendliche Zulassungsentscheidung erfolgt durch die Europäische Kommission.

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