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30 Jahre Mauerfall
Wissenschaft für die pharmazeutische Praxis
Die DPhG-Fachgruppe Allgemeinpharmazie mit neuem Vorstand
Offizinapotheker müssen ihr Wissen stets aktuell halten, um auch in Zukunft als kompetente Heilberufler und unverzichtbare Partner in einem immer komplexer werdenden gesundheitspolitischen Umfeld gebührend geschätzt zu werden. Der neu gewählte Vorstand der Fachgruppe Allgemeinpharmazie der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft (DPhG) hat sich zum Ziel gesetzt, Theorie und Praxis eng zu verknüpfen und die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse in der Pharmazie speziell für die Anwendung in der Apotheke prägnant, übersichtlich und praxisrelevant zu vermitteln.
Der Fortschritt im Bereich der Arzneimittel ist in den letzten Jahren rasant verlaufen. Apothekerinnen und Apotheker haben durch ihre wissenschaftliche Ausbildung ein großes Potenzial bei der Erforschung und Entwicklung neuer, effektiver Arzneimittel. In der öffentlichen Apotheke und im Krankenhaus übernehmen Apotheker die verantwortungsvolle Aufgabe der ordnungsgemäßen Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln. Um Patienten kompetent beraten zu können, müssen Apotheker naturwissenschaftlich ausgebildet sein und die Arzneimittel in all ihren Facetten kennen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Kommunikation mit den Patienten und die Zusammenarbeit mit Ärzten bei der Optimierung der Arzneimitteltherapie.
Mit über 10.000 Mitgliedern zählt die Deutsche Pharmazeutische Gesellschaft zu den großen wissenschaftlichen Gesellschaften in Deutschland. Das Besondere an der DPhG ist die Struktur ihrer Mitglieder, denn die Mehrzahl der Mitglieder ist nicht in der Forschung, sondern in der pharmazeutischen Praxis tätig. Für Offizinapotheker bietet die DPhG ein umfassendes Fortbildungsangebot an. Im Zentrum steht die Mitgliederzeitschrift der DPhG („Pharmakon“, zuvor „Pharmazie in unserer Zeit“), die seit 20 Jahren alle zwei Monate ein praxisrelevantes Thema von allen Seiten beleuchtet und wie ein wachsendes Lehrbuch zur Fortbildung einlädt. Zudem erhalten DPhG-Mitglieder seit diesem Jahr als Beilage der „Pharmakon“ dreimal jährlich „Therapeutische Leitlinien in der pharmazeutischen Praxis“. Das Konzept basiert darauf, aktuelle Leitlinien medizinischer Fachgesellschaften konsequent auf die pharmazeutischen Themen zu reduzieren und die Inhalte prägnant, übersichtlich und praxisrelevant zu vermitteln.
Die Fachgruppe Allgemeinpharmazie zählt mit aktuell 1155 Mitgliedern zu den großen DPhG-Fachgruppen. Auf der diesjährigen Mitgliederversammlung der Fachgruppe wurde ein neuer dreiköpfiger Vorstand gewählt. Neue Vorsitzende ist Apothekerin Dr. Anke Ritter, seit 1990 Apothekeninhaberin, die sich seit vielen Jahren für die DPhG engagiert. Unter den Präsidentschaften Prof. Dr. Dingermann (2001 – 2003) Prof. Dr. Holzgrabe (2004 – 2007) und Prof. Dr. Schubert-Zsilavecz (2008 – 2011) war Dr. Ritter Vizepräsidentin für den Bereich Offizinpharmazie. Sie hat sich damals stark gemacht für die Akzeptanz und die Zertifizierung von Online-Fortbildungen, die die DPhG auf Grundlage der Themen ihrer Mitgliederzeitschrift eingeführt hatte. Stellv. Vorsitzende ist Apothekerin Nadine Metzger, die sich während ihres Studiums als Fachschaftsvorsitzende engagiert hat und eine große Affinität zu den sozialen Medien besitzt. Frau Metzger wird zudem ab 2020 unter der Präsidentschaft Prof. Fischer Vizepräsidentin der DPhG für Offizinpharmazie sein. Apotheker Stefan Göbel ist der zweite stellv. Vorsitzende der Fachgruppe. Herr Göbel ist Apothekeninhaber und externer Dozent für klinische Pharmazie an der Universität Jena zum Thema „Medikationsmanagement für Pharmaziestudenten“.
Der Vorstand der Fachgruppe Allgemeinpharmazie möchte das Angebot für Offizinapotheker in Zukunft noch erweitern, z. B. durch spezielle Fortbildungsnachmittage in ganz Deutschland. Der Vorstand der DPhG hatte dazu in den letzten zwei Jahren ein neues Veranstaltungsmodell entwickelt und bereits in Tübingen und Leipzig erprobt. Im Zentrum der etwa dreistündigen Fortbildungsnachmittage stehen für die Apotheke relevante Themen, z. B. Cannabis, die nicht nur wissenschaftlich, sondern auch praxisnah von ausgewiesenen Experten vermittelt werden. Das Spektrum der Fortbildungsthemen wird kontinuierlich erweitert, z. B. auch um Themen aus dem Bereich der pharmazeutischen Dienstleistungen. Die DPhG-Mitgliederzeitschrift und die „Therapeutischen Leitlinien“ sollen dabei als Schulungsmaterial herangezogen werden. Neben den klassischen Präsenzveranstaltungen möchte die Fachgruppe auch neue Formate wie Webinare oder Webcasts anbieten, damit – ortsunabhängig und zeitlich flexibel – möglichst viele Offizinapotheker das Angebot der Fachgruppe nutzen können.
30 Jahre Mauerfall
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