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Sächsisches Apothekenmuseum wurde 20
Jubiläumsfeier: Erweiterung der Ausstellung und ein „Tag der Pharmazie“
Historische Privilegien, Apothekentaxen, Geräte wie den Pillenvergolder oder eine gusseiserne Tablettenpresse: Zahlreiche Ausstellungsstücke des Sächsischen Apothekenmuseums in Leipzig geben Einblicke in den Alltag des traditionsreichen Berufes. Auch die Geschichte der Homöopathie ist Teil der Ausstellung. Im Gebäude der ehemaligen Central-Apotheke am Thomaskirchhof 12 erfahren Besucher interessante und teilweise auch kuriose Geschichten über herausragende Persönlichkeiten wie den Erfinder des Porzellans, Johann Friedrich Böttger, oder den Dichter Theodor Fontane, die selbst Apotheker waren.
Pünktlich zum Jubiläum konnte das Museum seine Ausstellung erweitern. Dabei ist ein Schaudepot entstanden, welches einige Sammlungsbereiche aufnimmt. „Außer dem öffentlich zugänglichen Verkaufsraum – der Offizin – thematisiert unser neues Schaudepot Bereiche wie die Herstellungsräume für Arzneimittel (Rezeptur und Defektur), die Analyse der Stoffe (Labor) aber auch die Lagerräume für Krankenpflegeartikel und Kräuter“, so Museumsleiterin Susanna Seufert.
„Im Laufe der Geschichte hat sich das pharmazeutische Berufsbild und damit auch das Selbstverständnis der Apothekerschaft stetig verändert. Die Auslöser und Richtungsweiser besagter Veränderungen zu verstehen, ist nicht nur identitätsstiftend für unseren Berufsstand, sondern ein Teil der Geschichte unserer Gesellschaft“, erklärte Apotheker Thomas Dittrich, Vorsitzender des Sächsischen Apothekerverbandes e. V. zum Jubiläum. Apotheker Jörg Bretschneider, Vorsitzender des Fördervereins Sächsisches Apothekenmuseum Leipzig e. V., betonte: „Seit Anbeginn einer organisierten Gesundheitsversorgung Ende des 13. Jahrhunderts übernehmen Pharmazeuten wichtige soziale Aufgaben in der Mitte unserer Gesellschaft.“
Auch die Deutsche Gesellschaft für Geschichte der Pharmazie (DGGP) gratulierte: Prof. Dr. Sabine Anagnostou, Präsidentin der DDGP, bedankte sich in einem Brief „für Ihr leidenschaftliches Wirken für die Geschichte der Pharmazie als ein wesentliches Element und unersetzliches Kulturgut unseres altehrwürdigen Berufs und unserer Gesellschaft“.
„Die Vielfalt der Museumslandschaft in Leipzig wird ganz besonders auch durch das Apothekenmuseum im Zentrum, nahe der Thomaskirche, präsentiert. Eine traditionelle Sammlung, die lobenswerte Wege in der Vermittlung geht und zu vielen interessanten Veranstaltungen einlädt“, gratulierte Susanne Kucharski-Huniat, Leiterin des Kulturamtes der Stadt Leipzig, die Arbeit des Museums.
Öffnungszeiten des Sächsischen Apothekenmuseums Leipzig:
Dienstag, Mittwoch, Freitag bis Sonntag und Feiertage: 11.00 – 17.00 h, Donnerstag: 14.00 – 20.00 h, montags geschlossen. Weitere Infos unter www.sav-net.de/museum
Obwohl die Wertschätzung der Bevölkerung für den traditionsreichen Beruf des Apothekers über die Jahrhunderte hinweg ungebrochen ist, gibt es die Sorge, dass nicht ausreichend pharmazeutischer Nachwuchs für die Versorgung der stetig alternden Bevölkerung, vor allem auf dem Land, zur Verfügung steht. So sieht es das Sächsische Apothekenmuseum auch als eine seiner Hauptaufgaben an, Schülerinnen und Schüler für das vielseitige Berufsfeld öffentliche Apotheke zu begeistern. Außerdem sei es umso wichtiger, dass die einzige Ausbildungsstätte in Sachsen, das Institut für Pharmazie an der Universität Leipzig, erhalten bleibt. |
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