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Ausgezeichnet!

Mannich-Medaille, Elsa-Ullmann-Medaille und Nachwuchspreise verliehen

HEIDELBERG (dphg) |  Traditionsgemäß zeichnet die Deutsche Pharma­zeutische Gesellschaft (DPhG) im Rahmen ihrer Jahrestagung verdiente Wissenschaftler, Nachwuchswissenschaftler und DPhG-Mitglieder aus. Die höchste Ehrung der DPhG für Wissenschaftler wird in Form der Carl-Mannich-Medaille verliehen. Sie ging in diesem Jahr an Prof. Dr. Angelika M. Vollmar.
Foto: DPhG/Stein

Carl-Mannich-Medaile für Prof. Dr. Angelika M. Vollmar.

Angelika M. Vollmar ist approbierte Apothekerin und wurde unter Anleitung von Prof. Dr. H. Wagner an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) promoviert. Nach einem zweijährigen Forschungsaufenthalt am Department of Biochemistry der University of California, Los Angeles, habilitierte sie sich 1991 in Pharmakologie, Toxikologie und Pharmazie. 1994 nahm Frau Prof. Vollmar den Ruf auf eine C3-Professur für Arzneiverordnungs- und Arzneianfertigungs­lehre an der tiermedizinischen Fakultät der LMU an und erhielt im Jahre 1998 den Ruf auf die C4-Professur für Pharmazeutische Biologie am Department für Pharmazie der LMU, den sie seit dieser Zeit innehat.

Angelika M. Vollmar hat international den Ruf einer hervorragenden Wissenschaftlerin. Ihre Forschung ist breit angelegt mit biologischer, pharmakologischer und immunologischer Orientierung. Ihre Schwerpunkte sind Tumormetabolismus, Tumorwachstum und Metastase, Tumor-Angiogenese, Zytoskelett und Biomechanik, Phyllobiline sowie das endolysosomale System. Angelika M. Vollmar hat damit einen sehr großen Einfluss auf die wissenschaftliche Ausrichtung des Feldes der Pharmazeutischen Biologie ausgeübt und die pharmazeutische Wissenschaft auf außerordentliche Weise vorangebracht.

Frau Prof. Vollmar ist nicht nur eine exzellente Wissenschaftlerin, sondern auch eine überaus engagierte Repräsentantin ihres Faches. So war sie unter anderem Mitglied der Senatskommission für Klinische Forschung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) sowie Mitglied des Hauptausschusses und des Senats der DFG. Für die Deutsche Pharmazeutische Gesellschaft engagiert sich Frau Prof. Vollmar seit vielen Jahren in der Fachgruppe Pharmazeutische Biologie.

Die Carl-Mannich-Medaille wird an in- und ausländische Gelehrte aufgrund hervorragender Leistungen im Bereich der pharmazeutischen Wissenschaften verliehen. Sie wird zusammen mit einer Besitzurkunde überreicht, aus der die Verdienste des Ausgezeichneten hervorgehen. Die Carl-Mannich-Medaille stellt die höchste wissenschaftliche Auszeichnung der DPhG dar.

Elsa-Ullmann-Medaille für verdiente DPhG-Mitglieder

Foto: DPhG/Stein

Elsa-Ullmann-Medaille für Prof. Dr. Dr. h.c. Reinhard Neubert ...

Die Deutsche Pharmazeutische Gesellschaft hat in diesem Jahr die Elsa-Ullmann-Medaille verliehen an Dr. Sabine Bernschneider-Reif, langjähriges Präsidiumsmitglied der DPhG, und an Prof. Dr. Dr. h. c. Reinhard Neubert , der von 1994 bis 2014 die Regionalgruppe Halle und die Landesgruppe Sachsen-Anhalt der DPhG geleitet hat. Mit der Elsa-Ullmann-Medaille werden Persönlichkeiten geehrt, die sich innerhalb und außerhalb der DPhG in besonderer Weise um die Weiterentwicklung des pharmazeutischen Berufsstandes verdient gemacht haben.

Foto: DPhG/Stein

... und Dr. Sabine Bernschneider-Reif.

Dr. Sabine Bernschneider-Reif wurde 1999 am Marburger Institut für Pharmaziegeschichte unter Anleitung von Prof. Dilg zum Dr. rer. nat. promoviert. Sie ist die langjährige Leiterin des Firmenarchivs von Merck in Darmstadt, in dessen Ausstellungsräumen die diesjährige Doktorandentagung der DPhG stattgefunden hat. Frau Dr. Bernschneider-Reif ist seit vielen Jahren Mitglied im Präsidium der DPhG und vertritt dort die fördernden Mitglieder. 2014 hat sie sich anlässlich der DPhG-Jahrestagung in Frankfurt in außerordentlicher Weise für die Betreuung der Japanischen Delegation der Pharmazeutischen Gesellschaft Japans eingesetzt.

Prof. Dr. Dr. h.c. Reinhard Neubert wirkte bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2015 ganze 45 Jahre lang an der Martin-Luther-Universität Halle (MLU). Im Jahr 1992 erhielt er einen Ruf auf die Professur für Biopharmazie/Arzneiformenlehre am Fachbereich Pharmazie der MLU. Über viele Jahre war er Institutsdirektor, Dekan der Fakultät und Prorektor der Universität und hat in dieser Zeit das Profil der Pharmazie in Halle wesentlich mitgeprägt. Für die DPhG hat sich Professor Neubert sehr engagiert. Er war 20 Jahre lang bis 2014 Vorsitzender der FG Halle und Vorsitzender der Landesgruppe Sachsen-Anhalt. In dieser Zeit hat er sich intensiv um die Fort- und Weiterbildung im Fach Pharmazie engagiert.

Ausgezeichneter Nachwuchs

Foto: DPhG/Stein

Nachwuchspreis der DPhG-Stiftung für Dr. Gregor Fuhrmann

Mit dem Nachwuchspreis der DPhG-Stiftung (Horst-Böhme-Stiftung), dotiert mit 5000 Euro, wurde in diesem Jahr Dr. Gregor Fuhrmann, Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland, ausgezeichnet. Der Forschungsschwerpunkt von Dr. Fuhrmann liegt an der Schnittstelle zwischen dem gezielten Wirkstofftransport und der Biologie von Infektionen und Autoimmunerkrankungen. Er beschäftigte sich intensiv mit extrazellulären Vesikeln (EVs), einer Gruppe natürlicher Nanopartikel, die für den Informationstransfer zwischen Zellen und Bakterien verantwortlich sind, charakterisierte EVs als Zellkommunikatoren und kombinierte diese mit Biomaterialien, um damit besser Infektionen und Entzündungen diagnostizieren und therapieren zu können. Seine biologisch-pharmazeutischen Querschnittsthemen verbinden Pharmazie und Biologie mit Medizin und neuen Materialien.

Foto: DPhG/Stein

Prof. Dr. Stefan Laufer zeichnete Dr. Stefanie Hagenow und Dr. Nicole Beißner (v. l.) mit dem Scheele-Preis aus.

Der Scheele-Preis (dotiert mit 750 Euro) für ausgezeichnete Promotionen wurde in diesem Jahr zweimal vergeben: Den Scheele-Preis 2019 erhielten Dr. Stefanie Hagenow für ihre Dissertation „Histamine H3 receptor antagonists with multitargeting properties at GPCRs and enzymes“ sowie Dr. ­Nicole Beißner für ihre Dissertation „In vitro drug absorption studies of the anterior eye – Improving validity and availability of a human corneal cell culture model“.

Foto: DPhG/Stein

Walter-Schunack-Preis für Pascal Heitel

Mit dem Walter-Schunack-Preis (dotiert mit 750 Euro) für ausgezeichnete wissenschaftliche Leistungen auf dem Gebiet der Medizinischen Chemie zeichnete die DPhG in diesem Jahr Pascal Heitel aus für seine Dissertation „Entwicklung antientzündlicher Liganden nukleärer Rezeptoren“.

Mit Lesmüller-Posterpreisen (dotiert mit jeweils 200 Euro), welche die DPhG und die Dr. August und Dr. Anni Lesmüller-Stiftung seit vielen Jahren gemeinsam verleihen, wurden ausgezeichnet: Fatima Marok (Klinische Pharmazie) für ihr Poster „Optimizing 5-fluorouracil chemotherapy with regard to DPD drug-gene interactions and circadian effects utilizing a physiologically-based pharmacokinetic (PBPK) modelling approach“, Zhigang Rao (Pharmakologie) für sein Poster „Vacuolar (H+)-ATPase critically regulates specialized pro-resolving mediator pathways in human M2 macrophages and resolution of inflammation“, Dr. Simone Moser (Pharmazeutische Biologie) für ihr Poster „ Antioxidative Activities of Phylloxanthobilins, Abundant Natural Products Derived from Chlorophyll“ , Maximilian Schmid (Pharmazeutische Technologie) für sein Poster „Anhydride-containing amphiphilic oligomers for nanoparticle stabilization and functionalization“ und Constanze Schmies (Pharma­zeutische/Medizinische Chemie) für ihr Poster „Design and synthesis of a radiotracer for ecto-5’-nucleotidase (CD73) – a novel target for the immunotherapy of cancer“. |

Foto: DPhG/Stein

Lesmüller-Posterpreise für Maximilian Schmidt, Fatima Marok, Dr. Simone Moser, Zhigang Rao und Constanze Schmies (v. l.).

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