Wirtschaft

Teva zahlt 85 Mio. Dollar

Zahlreiche Klagen wegen Opioid-Krise in den USA

bj | In den USA geht die Straf­verfolgung der mutmaßlichen Verantwortlichen für die Opioid-Krise weiter. Am vergangenen Dienstag sollten Prozesse gegen den israelischen Generika-Riesen Teva und Johnson & Johnson beginnen. Doch kurz vorher stimmte Teva einer Vergleichszahlung von 85 Mio. US-Dollar zu.

Aggressives Schmerzmittelmarketing und die Verharmlosung von Risiken sollen zur Opioid-Krise in den USA beigetragen haben. Im US-Bundesstaat Oklahoma knöpft sich Generalstaatsanwalt Mike Hunter nach und nach die mutmaßlich verantwortlichen Pharmaunternehmen vor.

Im März hatte der Oxycontin-Hersteller Purdue Pharma an den US-Bundesstaat eine Vergleichssumme von 270 Mio. US-Dollar gezahlt, um eine Klage abzuwehren. Nun ist Teva offenbar diesem Beispiel gefolgt: Am vorvergangenen Sonntag erklärte die Ratiopharm-Mutter, sie habe einer Vergleichszahlung von 85 Mio. US-Dollar zugestimmt. Im Gegenzug wird das Strafverfahren gegen Teva eingestellt, bei dem die Vermarktungsstrategien der fentanylhaltigen Markenpräparate Actiq® und Fentora® sowie von generischen Opioid-Analgetika im Fokus standen.

Das Geld solle zur Bewältigung der Opioid-Krise in Oklahoma eingesetzt werden, teilte das Büro von Hunter mit. Teva streitet eine Mitschuld an der Opioid-Epidemie ab. Diese Einigung stelle „kein Fehlverhalten des Unternehmens“ fest, erklärte der Generikahersteller.

Die Entscheidungen in Oklahoma werden von Klägern in anderen Opioidfällen genau beobachtet. Vor dem Bundesgericht in Cleveland, Ohio, sind laut Reuters 1850 Verfahren anhängig, die überwiegend von kommunalen und staatlichen Regierungen ausgehen. Auch die Ratiopharm-Mutter Teva und Johnson & Johnson werden sich dort in Kürze verantworten müssen. |

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