Arzneimittel und Therapie

Fentanyl-Pflaster richtig entsorgen

Hersteller bieten Hilfen für den sicheren Umgang an

cst | Einfach so in der Tonne sollten gebrauchte Opioid-Pflaster nicht landen. Die Gefahr, dass sie sonst in falsche Hände geraten, ist groß. Doch wie entsorgt man Fentanyl- oder Buprenorphin-Pflaster richtig?

In den letzten Jahren wurde immer wieder vor den Risiken gewarnt, die von gebrauchten Opioid-Pflastern ausgehen. Bereits 2013 machte die Arzneimittelkommission in einer Meldung darauf aufmerksam, dass benutzte Pflaster nach dem Abnehmen immer noch etwa 50% der ursprüng­lichen Wirkstoffmenge enthalten. Im Juni 2014 wiesen die Zulassungs­inhaber Fentanyl-haltiger Pflaster in einem Rote-Hand-Brief auf die lebensbedrohlichen Folgen einer unbeabsichtigten Exposition hin. Gelangen herumliegende Pflaster versehentlich in Kinderhände, kann das tödlich enden. Weniger versehentlich machen sich auch Drogenabhängige auf die Suche nach Opioid-Resten – aus dem Klinikmüll entwendet, wird der Wirkstoff extrahiert und gespritzt oder das Pflaster zerkaut. Auch so kam es schon zu Todesfällen.

Patienten und Pflegepersonal sollten daher unbedingt auf eine sachgerechte Entsorgung von Opioid-Pflastern aufmerksam gemacht werden. Das heißt: Nach dem Gebrauch muss das Pflaster sofort nach innen zusammen gefaltet werden, so dass die Klebe­flächen aufeinander haften. Danach soll das Pflaster in einer neutralen Ummantelung (z. B. Zeitungspapier, Tüte) um­gehend unter den Hausmüll gemischt und für Kinder unzugänglich entsorgt werden.

Foto: Hennig Arzneimittel
Abb.: Korrekte Anwendung der Entsorgungshilfe

Um die Handhabung sicherer zu gestalten, bieten einige Hersteller auch spezielle Entsorgungssysteme an, die in den Packungen enthalten sind (z. B. Hexal) oder kostenlos angefordert werden können (z. B. 1A Pharma). Ab sofort liegen auch jeder Packung Fentanyl Hennig® Matrixpflaster sichere Entsorgungshilfen in entsprechender Anzahl bei: Beim Zukleben wird das gebrauchte Pflaster durch das sehr stark haftende Etikett sicher eingeschlossen und kann im Hausmüll ­entsorgt werden (s. Abbildung). |

Quelle

Meldung der Arzneimittelkommission der deutschen Apotheker (AMK) vom 20. August 2013. 34/13 Information: Sichere Entsorgung von gebrauchten Opioid-Pflastern (Fentanyl, Buprenorphin). wwww.abda.de; Abruf am 31. Juli 2018

Rote-Hand-Brief vom 12. Juni 2014 zu fentanylhaltigen transdermalen Pflastern: Mögliche lebensbedrohliche Folgen bei unbeabsichtigter Exposition. www.bfarm.de; Abruf am 31. Juli 2018

Pressemitteilung vom 27. Juli 2018. Neu: Fentanyl Hennig® ab sofort mit Entsorgungshilfe

Fentanyl-Entsorgungssystem. DAZ 2014, Nr. 40, S. 73

Fentanyl-1 A Pharma Entsorgungssachet. DAZ 2015, Nr. 27, S. 59

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