Gesundheitspolitik

Kommentar: Ein Gewinn für alle

Dr. Christine Ahlheim

Noch ist nichts in trockenen Tüchern, doch der erste Schritt ist gemacht: Die Arbeitsgemeinschaft der Obersten Landesgesundheitsbehörden setzt sich dafür ein, dass die Gesundheitsministerien der Länder und das Bundesgesundheitsministerium eine flächendeckende Einführung von Stationsapothekern prüfen (s. Beitrag "Behörden fordern bundesweit Stationsapotheker").

Für den Berufsstand der Apotheker wäre dies in mehrfacher Hinsicht erfreulich. Zum einen bekäme die pharmazeutische Fachkompetenz im Krankenhaus mehr Gewicht, das Ansehen der Apotheker würde steigen. Zum anderen gäbe es etliche neue Stellen in den Kliniken und damit neue Berufschancen für Apotheker, wodurch das Pharmaziestudium an Attrak­tivität gewinnen würde.

Ein dritter Aspekt ist für die öffentlichen Apotheken interessant. Kommt es tatsächlich zu einer bundesweiten Einführung der Stationsapotheker und erweist sich, was zu hoffen ist, deren Tätigkeit als positiv für die Patienten und entlastend für die Ärzte, dann könnte sich dies mittelfristig auf den ambulanten Bereich auswirken. Denn Assistenzärzte, die während ihrer beruflichen Sozialisation im Krankenhaus den Apotheker als Partner auf Augenhöhe und als Experte für alle Belange rund um das Arzneimittel kennengelernt haben, nehmen diese Wahrnehmung mit in ihre Tätigkeit als niedergelassener Arzt. Und versuchen womöglich, diese vorteilhafte Partnerschaft weiterzuführen.

Wenn sie dann auch vor Ort Ansprechpartner vorfinden, die willens und fähig sind, sich entsprechend zu engagieren, dann wird diese Zusammenarbeit für alle Beteiligten ein Gewinn sein: für Ärzte, für Apotheker und für Patienten.

Dr. Christine Ahlheim


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