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Apotheken unbedingt erhalten
Bayerns Gesundheitsministerin setzt sich weiterhin für das Rx-Versandverbot ein
Huml ging mit dem Urteil des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) hart ins Gericht. Die CSU-Politikerin sagte: „Ich würde mir manchmal wünschen, der EuGH kümmert sich um vieles. Aber bitte lasst doch unsere Apotheker ihre Arbeit machen.“ Weiterhin betonte Huml, dass sie den Apotheker „aus Fleisch und Blut“ in seiner Apotheke lieber habe als jede Online-Apotheke. Die Versandapotheken griff Huml heftig an. DocMorris und Co. würden sich die „Rosinen herauspicken“. Deswegen habe sie sich auch im Bundesrat für ein Rx-Versandverbot eingesetzt. Die Rx-Preisbindung ist für die Ministerin die „Existenzgrundlage der Landapotheken“ und daher gebe es keine Alternative zum Versandverbot. Auch in der nächsten Legislaturperiode werde sich der Freistaat dafür einsetzen, versprach Huml. Doch damit noch nicht genug. Wie schon im vergangenen Jahr ging sie auf alle aktuellen politischen Forderungen der Apotheker ein. Sie forderte eine dynamische und regelmäßige Anpassung des Fixhonorars, sie begrüßte die neuen Zuschläge für Rezepturen und die BtM-Abgabe. Und sie freute sich darüber, dass Krankenkassen bei Impfstoffen und Zytostatika keine Ausschreibungen mehr durchführen dürfen. Völlig zu Recht stellte Apothekerkammer-Präsident Thomas Benkert nach ihrer Rede fest: „Das war eigentlich keine Rede, sondern ein Glaubensbekenntnis.“
SPD-Politikerin Dittmar ist weiterhin gegen Rx-Versandverbot
Bei der nachfolgenden politischen Diskussionsrunde stellte Linken-Politiker Harald Weinberg ähnliche Forderungen. Auf die Frage, was die Linken als Erstes ändern würden, wenn sie im Bund an der Macht wären, antwortete der Bundestagsabgeordnete: „Wir würden als Erstes die Bürgerversicherung einführen, dann den Versandhandel abschaffen und danach die Rabattverträge.“ Gegenwind gab es von der SPD-Bundestagsabgeordneten Sabine Dittmar. Es sei eine „Illusion“, jetzt noch an das Rx-Versandverbot zu glauben. Schließlich hätten drei Bundesministerien, mehrere Fachverbände und ihre gesamte Fraktion das Verbot strikt abgelehnt. Erneut warf Dittmar dem Bundesgesundheitsministerium vor, keine Antworten auf „die vielen Lücken“ im Referentenentwurf erbracht zu haben. „Wir haben das Ministerium mehrfach darauf hingewiesen, dass die vorgeschlagenen Regelungen zum Botendienst und das Rx-Versandverbot mit Blick auf die Spezialversender erhebliche Probleme mit sich bringen. Geändert hat das BMG seinen Entwurf allerdings nicht.“ Kammerpräsident Thomas Benkert und der bayerische Verbandschef Hans-Peter Hubmann hielten sofort dagegen, dass man eine Regelung vorgeschlagen habe, nach der auch die Kunden der Spezialversender künftig durch Apotheken versorgt werden könnten. Doch die SPD-Politikerin blieb dabei: „Das Rx-Versandverbot ist und war mit uns nicht zu machen.“ Gleichzeitig gestand Dittmar ein, dass sie auf die Leistungen der Apotheke vor Ort „niemals verzichten“ wolle. Ginge es nach ihren Wünschen, so würde das Apothekenhonorar daher grundsätzlich überarbeitet. Dittmar forderte explizit: „Das Arzneimittelberatungsmodell ARMIN muss in die Regelversorgung überführt werden.“ |
BLAK mit neuem Logo
Die Delegiertenversammlung der Bayerischen Landesapothekerkammer (BLAK) hat im Rahmen des Bayerischen Apothekertags ein neues Logo beschlossen. Den Delegierten standen drei Varianten zur Auswahl. Die Entscheidung musste gefällt werden, weil der Deutsche Apothekerverband (DAV) seit einem Markenstreit mit einer Versandapotheke haargenau darauf achtet, wie das Apotheken-A verwendet wird. Eine der Anforderungen: Es muss losgelöst von allen anderen Zeichen oder Logos stehen und darf nicht mit anderen Marken in Verbindung gebracht werden. Beim bisherigen Logo der Bayerischen Landesapothekerkammer (BLAK) war dies nicht der Fall. Das Apotheken-A wurde dort verbunden mit dem bayerischen Landeswappen gezeigt. Bereits im November vergangenen Jahres hatte die Kammer auf die notwendige Änderung reagiert und bei einer Kammerversammlung ein eigens entworfenes, neues Logo vorgestellt. Allerdings wehrten sich viele Delegierte gegen diesen Entwurf. Neben Kritik am Logo selbst klang dabei auch Unmut über das Vorgehen von Geschäftsführung und Vorstand durch, die die Delegierten mehr oder weniger vor vollendete Tatsachen gestellt hatten. Der Kammervorstand versprach daher, drei neue Logos zu entwerfen und diese zur Abstimmung zu stellen.
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