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Zika: Herdimmunität in drei Jahren?

Das Ende und die Wiederkehr der Zika-Epidemie

cae | Britische Epidemiologen sagen voraus, dass die Zika-Epidemie in Brasilien in drei Jahren zu Ende geht. Danach werde die Herdimmunität der dortigen Bevölkerung so groß sein, dass frühestens zehn Jahre später eine neue Epidemie ausbrechen könnte, die höchstens sechs Monate dauern würde.
Foto: picture alliance/ZUMAPRESS.com
Föten können am schwersten von Zika-Infektionen geschädigt werden.

Das Zika-Virus war 1947 bei einem Rhesusaffen in Uganda entdeckt und 1952 erstmals bei Menschen nachgewiesen worden. Außer im tropischen Afrika kommt es auch in Südostasien endemisch vor, d. h. dass ein Großteil der Bevölkerung mit dem Virus infiziert ist. Die Infektion verläuft meistens asymptomatisch, oft treten unspezifische Symptome wie Fieber oder Gelenkschmerzen auf. Von Südostasien breitete sich das Virus, das von Gelbfieber- und Tigermücken (Aëdes) übertragen wird, nach Ozeanien und Brasilien aus, wo 2015 die aktuelle Epidemie begann. Diese Epidemie machte insbesondere durch die schwere Schädigung von Föten (Mikrozephalie u. a.) Schlagzeilen (s. DAZ 2016, Nr. 23, S. 48).

Die Autoren der Studie, die von staatlichen Organisationen in Großbritannien und den USA sowie der Gates-Stiftung gefördert wurde, sind optimistisch: Falls die aktuelle Zika-Epidemie auf Brasilien beschränkt bleibt, hätten Impfstoffentwickler mindestens zehn Jahre Zeit, um sich für die nächste Epidemie zu rüsten. Gefährdet wären dann alle jungen Personen, die nach der aktuellen Epidemie geboren werden, und die älteren Personen, die jetzt nicht infiziert wurden, denn eine Infektion mit dem Zika-Virus verschafft dem Patienten (wahrscheinlich) eine sehr lange, vielleicht sogar lebenslange Immunität. Insofern sehen die Autoren der Studie es als kontraproduktiv an, bei der jetzigen Epidemie allgemeine Maßnahmen zum Infektionsschutz wie die Bekämpfung der Aëdes-Mücken durchzuführen, denn die resultierenden geringeren Infektionsraten würden den Zeitpunkt, bis die Herdimmunität erreicht ist, verlängern.

Im Übrigen relativieren die Autoren ihre Vorhersagen über die weitere Entwicklung aufgrund mehrerer offener Fragen: Wie viele Personen wurden in Brasilien mit dem Zika-Virus infiziert? Wie lange dauert der Immunschutz nach einer Infektion? Könnte das Zika-Virus in Brasilien auf Affen überspringen und in der Wildnis ein von Menschen unabhängiges Reservoir bilden? |

Quelle

Lessler J, et al. Assessing the global threat from Zika virus. Science; Epub 14.7.2016

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