Die Seite 3

Wünsche

Foto: DAZ/Kahrmann

Dr. Doris Uhl, Chefredakteurin der DAZ

Es ist Tradition, zum Jahresbeginn einen Ausblick zu wagen, Wünsche zu äußern und Vorsätze zu fassen. Und vieles, was an Wünschen und Vorsätzen zum neuen Jahr durch Vertreter von Berufspolitik, Krankenkassen und Verbänden geäußert wurde, könnte auf einen guten Weg gebracht werden (s. Seite 14: „Neujahrswünsche 2016“).

So möchte Prof. Dr. Stefan Laufer, Präsident der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft (DPhG), zeigen, welches Potenzial in uns steckt. Denn er ist besorgt darüber, dass Apothekerinnen und Apotheker im Gesundheitswesen nicht mehr umfassend eingebunden sind. Auch will er die Offizinapotheker besser unterstützen. Doch Voraussetzung dafür, dass die Offizinpharmazie einen deutlichen Schritt nach vorn macht, ist eine von den Universitäten zu leistende umfassende praxisorientierte Ausbildung im Fach Klinische Pharmazie. Wer es also ernst meint mit der Förderung der Offizinpharmazie, der muss dafür Sorge tragen, dass an ­allen pharmazeutischen Instituten endlich auch das Fach Klinische Pharmazie mit Vollprofessur und Forschungs­mitteln ausgestattet wird und die Studenten eine Top-Aus­bildung in diesem Fach erhalten.

Friedemann Schmidt, Präsident der ABDA, möchte 2016 die Bringschuld der Politik bei dringlichen Versorgungs- und Vergütungsfragen einfordern (s. Seite 14: „Die Bringschuld der Politik einfordern“). Er verweist auf das Feuerwerk an Gesetzen, das Gesundheitsminister Hermann Gröhe gezündet hat und auf die Maßstäbe, die die Apothekerschaft an jedes neue Gesetz für eine bessere Arzneimittelversorgung anlegt. Diese seien mit dem Perspektivpapier 2030 seit 2014 festgeschrieben. Vor diesem Hintergrund kritisiert Schmidt, dass die Bundespolitik trotz kostenintensiver Entscheidungen bislang wenig zur Bewältigung der demografischen Herausforderung und zum Erreichen einer besseren Gesundheitsversorgung beigetragen hat. Viele Fragen zur Vergütung der Apotheker seien unbeantwortet, Potenziale der Apothekerschaft in Sachen Prävention ungenutzt geblieben. Das Thema „Einbindung in Medikationsplan und Medikationsmanagement“ nennt Schmidt zwar nicht explizit beim Namen. Doch bleibt zu hoffen, dass unsere Standespolitiker dieses für unseren Berufsstand und die Patienten wichtige Anliegen mit Nachdruck weiterverfolgen und zusammen mit der Politik einen Weg für die Einbindung der Apotheker in die neu zu schaffenden Strukturen finden werden.

Bei allen guten Wünschen für den Berufsstand hoffen wir, dass auch Ihre ganz persönlichen Wünsche in Erfüllung gehen werden und freuen uns auf einen regen Austausch mit Ihnen im neuen Jahr.

Dr. Doris Uhl


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