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Wirtschaft
Megadeal mit Medivation
AstraZeneca will US-Onkologie-Firma übernehmen
Es wäre der nächste Milliarden-Deal in der Pharmabranche, die zunehmend von Mergern, Aufkäufen und Swaps geprägt ist: Der britische Pharma-Riese AstraZeneca (Umsatz 2015: rund 25 Mrd. US-Dollar) will das in San Francisco ansässige Unternehmen Medivation übernehmen. Doch auch Sanofi (das in diesem Jahr die OTC-Sparte von Boehringer Ingelheim übernehmen möchte, s. S. 5) soll Interesse an dem Onkologie-Spezialisten haben. Eine erste Offerte sollen die Kalifornier aber ausgeschlagen haben, nach Medienberichten haben die Kalifornier die Investmentbank JPMorgan Chase angeheuert, um Sanofis Übernahmeversuch abzuwehren.
Einer der Gründe für das Interesse: der potenzielle Blockbuster Xtandi® (Enzalutamid), der zur Behandlung des metastasierten kastrationsresistenten Prostatakarzinoms (mCRPC) zugelassen ist.
Zwar muss Medivation die Xtandi®-Erlöse mit seinem Marketingpartner Astellas teilen, doch nach Schätzungen des Marktforschungsunternehmens Evaluate Pharma könnten diese in diesem Jahr ein Volumen von 1,87 Milliarden Dollar erreichen und bis 2020 auf 4,78 Milliarden Dollar steigen.
Von Februar bis Mitte April hat der Aktienwert von Medivation um fast 90 Prozent zugelegt, auch weil das Unternehmen weitere vielversprechende Wirkstoffe in der Pipeline hat. Nach eigenen Angaben sollen vier bis sechs Kandidaten in den kommenden 12 bis 18 Monaten in die klinische Erprobung gehen, darunter Produkte gegen Blasenkrebs und multiples Myelom.
In den vergangenen Jahren gab es in der Pharmabranche mehrere Megadeals und große Übernahmeversuche. Zuletzt wollte Branchenprimus Pfizer den irischen Konzern Allergan kaufen, hatte das Vorhaben nach den jüngsten Änderungen des US-Steuerrechts aber wieder abgesagt. |
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