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Wirtschaft
Boehringer stellt sich neu auf
Gute Zahlen für 2015 – OTC und Generika werden aufgegeben – neuer Vorsitzender kommt
Der Umsatz von Boehringer Ingelheim wuchs im vergangenen Jahr währungsbereinigt um 4,1 Prozent auf 14,8 Milliarden Euro. Das Betriebsergebnis betrug 2,3 Milliarden Euro, woraus sich eine Umsatzrendite von 15,3 Prozent ergibt. Der Finanzvorstand und designierte Barner-Nachfolger Hubertus von Baumbach betonte, dass 2015 auch das Kerngeschäft der verschreibungspflichtigen (Original-)Präparate wieder gewachsen ist. In diesem Bereich (ohne Generika) wuchs der Umsatz 2015 um 4,1 Prozent auf 10,7 Milliarden Euro – damit erlöste diese Sparte rund 72 Prozent des Gesamtumsatzes.
Die OTC-Sparte Consumer Health Care (CHC), die noch in diesem Jahr an den französischen Arzneimittelhersteller Sanofi abgegeben werden soll (siehe „Wir haben mit uns gerungen“), machte 1,5 Milliarden Euro Umsatz (+ 7,1%).
Die Sparte Animal Health konnte den Umsatz sogar um 10,5 Prozent auf nun 1,4 Milliarden Euro steigern. Die Biopharmazie-Produktion, wo Boehringer vor allem als Auftragshersteller aktiv ist, wuchs mit 15 Prozent am stärksten und erlöste rund 0,6 Milliarden Euro.
Neuaufstellung eines Traditionsunternehmens
Ende Juni wird der bisherige Vorstandsvorsitzende Andreas Barner in den Gesellschafterausschuss von Boehringer Ingelheim wechseln. Mit der Amtsübernahme durch den bisherigen Finanzvorstand Hubertus von Baumbach wird dann wieder ein Mitglied der Eigentümerfamilie das 1885 gegründete Unternehmen leiten. Barner war seit 1999 Mitglied der Unternehmensleitung, seit 2009 steht er ihr vor.
Doch nicht nur personell stehen Veränderungen an. Nachdem im vergangenen Jahr mit dem Verkauf der US-Tochter Roxane an Hikma, das größte Pharmaunternehmen im Nahen Osten, das Generikageschäft abgegeben wurde, soll nun die traditionsreiche OTC-Sparte folgen. Boehringer möchte diese Sparte plus eine Barzahlung von 4,7 Milliarden Euro gegen das Tierarzneigeschäft von Sanofi, Merial, tauschen.
Man stelle das Unternehmen damit auf drei (statt bisher fünf) Säulen neu auf, erklärte Barner: Verschreibungspflichtige Medikamente, Tiergesundheit und Biopharmazie. Damit gehe eine neue Forschungsstrategie einher, die sich auf die Bereiche Immunologie, Atemwege, Onkologie, „kardiometabolische“ sowie ZNS-Erkrankungen konzentriere. Zu der neuen, forschungsgetriebenen Ausrichtung passen auch die steigenden Ausgaben für Forschung und Entwicklung: 2015 wurden 3 Milliarden (20,3% des Umsatzes) dafür ausgegeben, in den kommenden drei Jahren sollen es insgesamt 11 Milliarden Euro werden. |
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