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Wirtschaft
Handelsspanne auf Talfahrt
Rohertragsmonitor Februar 2016: Hoher Hochpreiser-Umsatz drückt die Marge
Während im Januar 2016 nach Angaben des Marktforschungsunternehmens Insight Health knapp 50,4 Mio. Packungen an verschreibungspflichtigen Fertigarzneimitteln (Rx-FAM) zulasten der GKV abgegeben worden sind, waren es im Februar etwas mehr als 50,9 Mio. Packungen. Dabei hat die Grippewelle, im Gegensatz zum Vorjahr, erst ab Februar zur verstärkten Inanspruchnahme von Arzneimitteln durch die Bevölkerung geführt.
Zusammengenommen sind in den beiden ersten Monaten dieses Jahres ebenso viele Rx-FAM abgegeben worden wie im entsprechenden Zeitraum der beiden Vorjahre (s. Abb. 1), bei gleicher Zahl an Werktagen wie in 2014 und 2015.
Gleicher Absatz, höherer Umsatz
Trotz einer relativ konstanten Absatzentwicklung ist jedoch der Umsatz zu Abgabepreisen der pharmazeutischen Unternehmen (ApU) für die in den ersten beiden Monaten 2016 abgegebenen GKV-Rx-FAM weiter angestiegen, und zwar von 3,46 Mrd. Euro im Jahre 2014 auf über 3,81 Mrd. Euro in 2016 (s. Abb. 2). Verantwortlich dafür sind die Hochpreiser, also jene Arzneimittel, deren ApU 1200 Euro übersteigt. Mit einem Absatzanteil von nicht einmal 0,4 Prozent beträgt der Umsatzanteil der Hochpreiser (bezogen auf den ApU) in den beiden ersten Monaten 35 Prozent!
Der Logik der AMPreisV folgend, liegt auch der Apothekeneinkaufswert der zulasten der GKV abgegebenen Rx-FAM in den ersten beiden Monaten über dem entsprechenden Vorjahreswert (vgl. Abb. 3).
Natürlich wirkt sich schon hier – auf Großhandelsebene – die Degression der AMPreisV aus. Der rechnerische Höchstzuschlag des Großhandels aus (zulasten der GKV) abgegebenen Rx-FAM ist – trotz eines Anstiegs des Einkaufsvolumens gegenüber 2014 von über 10 Prozent – nur um 0,9 Prozent angestiegen (s. Abb. 4).
Ähnlich gravierend ist die Rohertragsentwicklung der Apotheken. Einem Umsatzzuwachs von 8,4 Prozent steht ein Rohertragsanstieg von gerade einmal 1,6 Prozentpunkten gegenüber.
Während in den ersten beiden Monaten des Jahres der Umsatz zu Herstellerabgabepreisen (ApU) für zulasten der GKV abgegebene Rx-FAM – immer gegenüber 2014 – um 355 Mio. Euro zugelegt hat, konnten Großhandel (+ 1 Mio.) und Apotheken (+ 13 Mio.) ihre Wertschöpfung kaum steigern. Die Mehrwertsteuer hingegen legte im gleichen Zeitraum um 71 Mio. Euro zu (s. Abb. 2).
Neues Allzeit-Monatstief
Mit 14,24 Prozent bzw. 14,33 Prozent des Bruttoumsatzes hat die Betriebshandelsspanne sowohl ein Januar- als auch ein Februar-Allzeittief erreicht (s. Abb. 5, nur online).
Und die Mehrwertsteuer aus GKV-Rx-FAM liegt bereits um rund 12 Prozent über dem zugehörigen Apothekenrohertrag, aus dem die Apotheken noch sämtliche Handlungskosten (einschl. Gemeinwohlverpflichtungen) zu bestreiten haben. |
Insight Health ist ein führender Informationsdienstleister im Gesundheitsmarkt mit einem breiten Portfolio datenbasierter Services zur Markt- und Versorgungsforschung. Insight Health bietet individuelle Lösungen für die pharmazeutische Industrie, Krankenversicherungen, Ärztevereinigungen, Apotheken, Behörden, Politik und weitere Entscheider im Gesundheitsmarkt. Weitere Informationen unter www.insight-health.de.
Beginnend mit August 2011 werden die Zahlen auf der Basis der von Insight Health* zur Verfügung gestellten Daten regelmäßig fortgeschrieben. Sie finden den Rohertrags-Monitor der Jahre 2013, 2014 und 2015 in folgenden AZ-Ausgaben:
- Januar/Februar 2013, AZ 2013, Nr. 16, S. 6
- März 2013, AZ 2013, Nr. 21, S. 4
- April 2013, AZ 2013, Nr. 25, S. 4
- Juni 2013, AZ 2013, Nr. 33, S. 4
- Dezember 2013 – 1. Teil, AZ 2014, Nr. 7, S. 6
- Dezember 2013 – 2. Teil, AZ 2014, Nr. 8, S. 4
- 1. Quartal 2014, AZ 2014, Nr. 22, S. 4
- April 2014, AZ 2014, Nr. 26, S. 6
- 1. Halbjahr 2014, AZ 2014, Nr. 35, S. 4
- September 2014, AZ 2014,Nr. 45, S. 4
- Dezember 2014, AZ 2015, Nr. 6, S. 4
- Januar 2015, AZ 2015, Nr. 11, S. 5
- Februar 2015, AZ 2015, Nr. 14/15, S. 5
- 1. Quartal 2015, AZ 2015, Nr. 21 (online-Ausgabe)
- April 2015, AZ 2015, Nr. 24 (online-Ausgabe)
- Mai 2015, AZ 2015, Nr. 29 (online-Ausgabe)
- 1. Halbjahr 2015, AZ 2015, Nr. 33/34 (online-Ausgabe)
- Juli 2015, AZ 2015, Nr. 37 (online-Ausgabe)
- August 2015, AZ 2015, Nr. 44 (online-Ausgabe)
- September 2015, AZ 2015, Nr. 47 (online-Ausgabe)
- Oktober 2015, AZ 2015, Nr. 51 (online-Ausgabe)
- November 2015, AZ 2016, Nr. 2 (online-Ausgabe)
- Für das Jahr 2015, AZ 2016, Nr. 5
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