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DAZ aktuell
Marktkonzentration durch Rabattverträge nimmt zu
Die aktuellen Statistiken von IMS sowie Insight Health, die der Branchenverband Pro Generika auf seiner Webseite veröffentlicht hat, zeigen, dass die Rabattverträge die Marktkonzentration vorantreiben – auch wenn derzeit noch 155 Unternehmen Verträge aufweisen können. Doch im Marktsegment der Arzneimittel unter Rabattvertrag verteilten sich im ersten Halbjahr dieses Jahres 73 Prozent der abgegebenen Packungen auf die Top-10-Hersteller – den übrigen Unternehmen bleiben 27 Prozent Absatzanteil.
Ohne Rabattverträge ergibt sich ein anderes Bild
Im Marktsegment ohne Rabattverträge sieht das Verhältnis anders aus: Hier ist nur jede dritte abgegebene Packung einem der größten zehn Pharmaunternehmen zuzuordnen. Zwei Drittel des Absatzes fallen nicht auf die Spitzenreiter. Im GKV-Gesamtmarkt ist das Bild ausgewogen: Eine Hälfte des Absatzes ist den Top-10-Herstellern zuzuschreiben, die andere den übrigen Unternehmen.
Am GKV-Arzneimittelumsatz im ersten Halbjahr 2012 von 10,6 Mrd. Euro erreichten die Rabattarzneien einen Anteil von 25 Prozent. Patentgeschützte Erstanbieterpräparate hatten von diesem Stück Kuchen einen Umsatzanteil von 31 Prozent.
GWQ ServicePlus schreibt 216 Wirkstoffe aus
Das Krankenkassen-Dienstleistungsunternehmen GWQ ServicePlus AG geht in seine sechste Ausschreibungsrunde für Generika. Im Namen von 46 Krankenkassen – vor allem Betriebs-, aber auch Innungs- und Ersatzkrankenkassen – mit insgesamt rund 8 Millionen Versicherten werden Rabattpartner gesucht. Für 170 Fachlose sollen mit bis zu drei Anbietern Verträge geschlossen werden, für 122 sind Exklusivverträge geplant. 216 Substanzen verbergen sich hinter den 292 Fachlosen.
Unter den Wirkstoffen befinden sich viele „Schnelldreher“, wie Omeprazol, Metoprolol oder Metformin, für die die noch bestehenden Rabattverträge auslaufen. Außerdem werden auch für generische Neuausbietungen wie Atorvastatin, Quetiapin und Candesartan Vertragspartner gesucht. Nicht alle ausschreibenden Kassen suchen Rabattpartner für sämtliche Lose. Die meisten beteiligten Versicherer wollen jedoch möglichst viele Verträge abschließen.
Die Verträge sollen am 1. Februar 2013 starten und zwei Jahre gültig sein. Abweichende Termine für den Vertragsstart sind für die HEK und die hkk vorgesehen. Hier soll es bei einigen Wirkstoffen im Mai losgehen, bei anderen im Juni nächsten Jahres. Mit einem Gesamtvolumen von nahezu 900 Mio. Euro (Apothekenverkaufspreise) über die Vertragslaufzeit handelt es sich um die bislang größte GWQ-Ausschreibung. Schlusstermin für den Eingang der Angebote ist der 24. September 2012, 10.00 Uhr.
TK startet siebte Ausschreibung
Die Techniker Krankenkasse (TK) will zum 1. Februar 2013 mit neuen Generika-Rabattverträgen an den Start gehen. Die Kasse hat 28 Fachlose ausgeschrieben und erwartet nun die Angebote.
Für 18 Fachlose will die TK Rabattverträge mit einem pharmazeutischen Unternehmer bzw. einer Bietergemeinschaft abschließen. Darunter finden sich Substanzen wie Acetylcystein, Codein oder Erythromycin. Bei zehn Fachlosen beabsichtigt die Kasse, mit bis zu drei pharmazeutischen Unternehmern ins Geschäft zu kommen – vorausgesetzt, für das jeweilige Fachlos gehen mindestens drei wertbare und wirtschaftliche Angebote ein. Das Drei-Partner-Modell ist etwa für Atorvastatin, Candesartan oder Repaglinid vorgesehen. Die 28 Fachlose sind jeweils in sogenannte (Vergleichs-)Gruppen unterteilt.
Die Rabattverträge sollen über einen Zeitraum von 26 Monaten laufen. Angebote können bis zum 24. September 2012, 12.00 Uhr abgegeben werden.
Zum WeiterlesenRabattverträge AOK schreibt bundesweit aus AZ 2012, Nr. 29, S. 8Barmer GEK Weitere Rabattverträge ab 1. August DAZ.online, Meldung vom 13.06.2012 |
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