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Versorgungssituation in Apotheken
BfArM gibt Entwarnung bei Kinder-Antibiotika und Fiebersäften
Der Herbst und die Erkältungszeit rücken näher und damit die Frage: Drohen wieder Lieferengpässe bei der Versorgung mit Kinder-Antibiotika und Fiebersäften? Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) gibt Entwarnung und schätzt die Situation wesentlich entspannter als im Vorjahr ein. Damit kommt das BfArM zu einer anderen Einschätzung als Vertreter der Arzneimittel- und Apothekenbranche.
Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) schätzt die aktuelle Lage hinsichtlich der Versorgung mit Kinder-Antibiotika im Vergleich zum Vorjahr als wesentlich entspannter ein. Für alle Antibiotikasäfte lasse sich in Summe ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Ein- und Abverkauf in Apotheken feststellen: Bezogen auf alle Antibiotika-Säfte gebe es keine übermäßige Bevorratung durch Apotheken, erklärte am Freitag ein BfArM-Sprecher. „Kritische Lieferengpässe bei Kinderantibiotika für Penicillin V werden zu großen Teilen bis Ende Oktober 2024 behoben sein“, heißt es darin. „Nach den dem BfArM vorliegenden Daten können die Lieferengpässe bei Penicillin V durch oral verfügbare Arzneimittel mit den Wirkstoffen Amoxicillin und Amoxicillin/Clavulansäure größtenteils kompensiert werden, da bei diesen keine wesentlichen Lieferengpässe vorliegen.“
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Konkret zur Versorgungssituation mit Fiebersäften für Kinder (Paracetamol- und Ibuprofen-Säfte) schreibt das Bundesinstitut: „Für Paracetamol- und Ibuprofen-Säfte sind derzeit keine Lieferengpässe durch die pharmazeutischen Unternehmer gemeldet. Im Apothekenmarkt gestaltet sich die Situation stabil, d. h. Ein- und Verkauf sind ausgeglichen. Demnach wird die Versorgungslage mit Fiebersäften aktuell nicht als kritisch eingeschätzt.“
Warnung vor Lieferengpässen von ABDA, Pro Generika und HAV
Damit kommt das BfArM zu einer anderen Einschätzung als Vertreter der Arzneimittel- und Apothekenbranche: Zuletzt hatten mehrere von ihnen vor Lieferengpässen im Herbst und Winter gewarnt. Das Arzneimittel-Lieferengpassbekämpfungs- und Versorgungsverbesserungsgesetz (ALBVVG) zeige kaum Wirkung – mit dieser Feststellung hatte sich Ende August ABDA-Vizepräsident Mathias Arnold an die Öffentlichkeit gewandt. Wie sich die Lage bei Kinderarzneimitteln in der im Herbst beginnenden Erkältungszeit entwickeln wird, sei zu diesem Zeitpunkt noch nicht absehbar. Die Nachfrage sei abhängig vom Infektionsgeschehen, sagte Arnold.
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Nur eine Woche später schlug Pro Generika Alarm: „Das ALBVVG vermag das Problem der Lieferengpässe nicht zu lösen“, sagte Geschäftsführer Bork Bretthauer. Er bezog sich dabei auf die wenig Gutes verheißenden Antworten der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der CDU/CSU-Fraktion, wie der Stand bei den Lieferengpässen ist und wie weit das im Juli 2023 in Kraft getretene ALBVVG bereits umgesetzt werden konnte.
Vor wenigen Tagen warnte auch der Vorsitzende des Hessischen Apothekerverbands Holger Seyfarth: „Die öffentlichen Apotheken können wegen massiver Lieferengpässe und unzureichender politischer Maßnahmen nicht mehr in vollem Umfang ihrem hoheitlichen Auftrag nachkommen, die Menschen in Deutschland mit Arzneimitteln zu versorgen.“
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