Funktion freigeschaltet

Alle Apotheken nun über E-Rezept-App erreichbar

Stuttgart - 27.07.2023, 16:45 Uhr

Alle Apotheken sind jetzt über die Gematik-App auffindbar. (Foto: IMAGO / Rüdiger Wölk)

Alle Apotheken sind jetzt über die Gematik-App auffindbar. (Foto: IMAGO / Rüdiger Wölk)


Die App der Gematik gilt als der Königsweg der E-Rezept-Einlösung. So ist es zumindest gedacht. Mit der neuen Appversion sind nun alle Apotheken darüber auffindbar. Es können ihnen also E-Rezepte von Patient:innen zugeleitet werden, unabhängig davon, ob sie sich selbst aktiv als „E-Rezept-Ready“ eingestuft haben.

Seit geraumer Zeit sind Apotheken aufgefordert, sich im Apothekenportal der Gedisa als „E-Rezept-Ready“ zu markieren, damit sie von Patient:innen, die tatsächlich E-Rezepte erhalten und diese über die App der Gematik einlösen wollen, auch gefunden werden. Dass das nicht alle getan haben, war dem TI-Dashboard der Gematik zu entnehmen. Denn die Zahl der Apotheken, die diesen Status offiziell haben, lag immer unter der Apothekenzahl.(Nun wird dieser Wert gar nicht mehr angezeigt). Man konnte aber davon ausgehen, dass die ganz große Mehrheit schon seit dem vergangenen Jahr technisch in der Lage ist, E-Rezepte zu verarbeiten.

Mehr zum Thema

Arzneimittelbestellung im Versandhandel

Rabatte für Patienten wichtiger als E-Rezept

Gematik bietet Infopakete

Plakate und Flyer zum E-Rezept

Nun hat die Gematik die Sache selbst in die Hand genommen. Auch wenn die meisten Apotheken die manuelle Eingabe bereits erledigt hatten: Laut einer Mitteilung der Gematik vom heutigen Donnerstag ist davon unabhängig das digitale Einlösen in der neuesten Version der App für alle Apotheken freigeschaltet worden. Apotheken seien daher jetzt aufgefordert, besonders auf digital eingelöste E-Rezepte in ihrem Warenwirtschaftssystem zu achten und diesen Eingangskanal regelmäßig zu prüfen.

E-Rezept-Zahl steigt langsam

Davon, dass der Posteingang in den kommenden Tagen explodiert, ist aber erst einmal nicht auszugehen. Denn die Gematik-App wurde laut TI-Dashboard bislang nur knapp 594.000 (Stand 27.7.2023) heruntergeladen. Außerdem sind die Arztpraxen weiterhin zurückhaltend. Demnach hatten nur 4.541 medizinische Einrichtungen innerhalb der letzten Woche mindestens eine Interaktion mit dem E-Rezept-Fachdienst. Der höchste in diesem Jahr erreichte Wert lag bei 5.608 Anfang des Monats. Bei den Apotheken sind es knapp über 9.000, die jeweils eine Interaktion mit dem Fachdienst innerhalb der letzten Woche hatten, sprich ein E-Rezept erhalten haben. Die Zahl der eingelösten E-Rezepte liegt (Stand 27.7.2023) bei 2.492.411. Der Anstieg ist stetig, aber sehr langsam. Die seit 1. Juli bestehende Möglichkeit, die elektronischen Verordnungen auch mittels der Versichertenkarte einzulösen, hat die Dynamik überhaupt nicht verändert.


Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


Diesen Artikel teilen:


0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.