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Finale Geschäftszahlen und Umbenennung
Zur Rose Group firmiert in DocMorris AG um
Der Schweizer Arzneimittel-Versandhändler Zur Rose Group hat mit der Vorlage der endgültigen Geschäftszahlen 2022, die einen deutlichen Umsatzrückgang und eine positive Entwicklung beim Ergebnis ausweisen, auch die Änderung seines Unternehmensnamens bekannt gegeben: Künftig heißt das Unternehmen DocMorris AG.
Namensänderungen scheinen bei Arzneimittel-Versandhändlern derzeit en vogue zu sein. Nach der Ankündigung der niederländischen Shop Apotheke Europe, nach der Hauptversammlung am 26. April 2023 unter dem Label Redcare Pharmacy auftreten zu wollen, firmiert nun auch der Schweizer Wettbewerber Zur Rose Group AG um: Sofern die Generalversammlung am 4. Mai 2023 zustimmt, will sich das Unternehmen künftig DocMorris AG nennen, wie der Konzern anlässlich der Vorlage seines Geschäftsberichts 2022 mitteilte. Damit orientiert sich der Onlinekonzern namentlich an seiner gleichlautenden niederländischen und gleichzeitig umsatzstärksten Tochtergesellschaft.
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Während Shop Apotheke zur Begründung für die Namensänderung anführt, sich damit von der Wahrnehmung als reiner Versandhändler lösen zu wollen, rückt bei Zur Rose mit der Umfirmierung der Kernmarkt Deutschland in den Mittelpunkt. Zwar hat die Tochtergesellschaft DocMorris ihren Sitz in den Niederlanden; zudem soll der Sitz der Gruppe nach eigenen Angaben weiterhin im Schweizerischen Frauenfeld bleiben. Der Hauptmarkt von DocMorris befindet sich jedoch in Deutschland.
Fokus Deutschland
Vor diesem Hintergrund will sich Zur Rose nach dem kürzlich bekannt gewordenen Verkauf des Schweizer Geschäfts an die Schweizer Migros-Tochter Medbase und dem daraus folgenden Mittelzufluss von rund 360 Millionen Franken im zweiten Quartal dieses Jahres künftig auf das B2C-Kerngeschäft – also das Geschäft zwischen Unternehmen und Endkunden – mit Schwerpunkt Deutschland fokussieren. Damit, so Zur Rose, wolle die Gruppe ihre Position „im 50-Milliarden-Euro-Medikamentenmarkt Deutschland und in weiteren europäischen Ländern stärken“.
Dabei setzt Zur Rose ungeachtet der schleppenden Einführung unverändert große Erwartungen in das elektronische Rezept. Dieses entfalte „ein enormes Potenzial“, insbesondere bei rezeptpflichtigen Medikamenten. Man erwarte einen beschleunigten Rollout des E-Rezepts in Deutschland ab 2024. Die Gruppe wolle daher das digitale Gesundheitsökosystem durch Services für chronisch erkrankte Patienten und Kunden sowie über strategische Kooperationen mit Gesundheitspartnern weiter ausbauen.
Konkret sagt Vorstandschef Walter Hess im Geschäftsbericht 2022, dass Zur Rose in Deutschland künftig auf drei Geschäftsfelder setzen wolle: „Erstens auf ein profitables Geschäft mit rezeptfreien Medikamenten und Gesundheits- und Körperpflegeprodukten, zweitens auf das komplementäre Marktplatz-Geschäft für Long-Tail-Produkte und Same-Day-Belieferungen sowie drittens auf das Geschäft mit rezeptpflichtigen Medikamenten.“
Break-even-Programm greift schneller als geplant
Die nun mit dem Geschäftsbericht 2022 vorgelegten Zahlen entsprechen im Wesentlichen denen bereits am 19. Januar bekannt gegeben Eckdaten. Demnach lag der Umsatz mit 1,84 Milliarden Franken rund 10 Prozent niedriger als im Vorjahr, während das Unternehmensergebnis mit -171,1 Millionen Franken weniger stark im roten Bereich notierte als noch 2021 (-225,7 Millionen Franken).
Das Unternehmen führt diese Entwicklung auf das im zweiten Quartal 2022 gestartete Break-even-Programm zurück, das darauf abzielt, mit der Erhöhung der Bruttomarge, Kosteneinsparungen, Produktivitätssteigerungen und gesteigerter Marketingeffizienz das Ergebnis deutlich zu verbessern. Das Programm ist laut Zur Rose im Geschäftsjahr 2022 schneller vorangekommen als geplant.
Ausblick: Gewinnschwelle im Blick
Im laufenden Geschäftsjahr 2023 will die Zur-Rose-Gruppe weiter daran arbeiten, „eine nachhaltige Basis für die Profitabilität und künftiges Umsatzwachstum zu schaffen“. Inklusive Ergebnisbeitrag aus dem Schweizer Geschäft würde die Gruppe die Gewinnschwelle auf EBITDA-Stufe (bereinigter Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) bereits 2023 erreichen.
Ohne Berücksichtigung des Schweizer Geschäfts und unabhängig von der Hochlaufgeschwindigkeit des elektronischen Rezepts in Deutschland erwartet die Gruppe für 2023 einen Rückgang des Außenumsatzes im mittleren einstelligen Prozentbereich, eine Verbesserung des bereinigten EBITDA auf -20 Millionen bis -40 Millionen Franken sowie Investitionen von 30 Millionen bis 40 Millionen Franken. Die EBITDA-Gewinnschwelle soll 2024 überschritten werden, die mittelfristige EBITDA-Zielmarge gibt das Unternehmen weiterhin mit 8 Prozent an.
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