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Geschäftszahlen 2022
Shop Apotheke: Rekordumsatz bei OTC, aber auch größere Verluste
Der niederländische Arzneimittel-Versandhändler Shop Apotheke Europe hat 2022 dank guter Geschäfte mit OTC-Produkten einen Rekordumsatz von 1,2 Milliarden Euro erwirtschaftet und weitere Kunden gewonnen. Allerdings hat der Konzern auch die seit Jahren anhaltenden Verluste nochmals ausgeweitet und weitere Rückgänge beim Verkauf von Rx-Arzneimitteln hinnehmen müssen. Für das laufende Jahr rechnet das Unternehmen erneut mit Umsatzsteigerungen bei Nicht-Rx-Produkten und besseren Margen. Der Vorstandsvorsitzende Stefan Feltens gibt seinen Posten Ende Mai auf.
Der Versandhändler Shop Apotheke Europe zeigt sich in Feierlaune: Das Unternehmen verzeichnete im vergangenen Geschäftsjahr „eine sehr gute Performance und erfüllte sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis alle Erwartungen“, teilt der niederländische Konzern anlässlich der Vorlage seiner Bilanz 2022 mit, nachdem er Anfang Januar bereits vorläufige Umsatzzahlen kommuniziert hatte. Demnach stieg der Umsatz im Jahr 2022 um 13,6 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro, wobei die beiden Geschäftssegmente DACH (Deutschland, Österreich und Schweiz) und International den Angaben zufolge jeweils zweistellige Wachstumsraten aufwiesen.
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Der Zuwachs geht allein auf bessere Geschäfte mit rezeptfreien Arzneimitteln zurück, die um 17,2 Prozent auf 1,07 Milliarden Euro zulegten. Dagegen gaben die Rx-Erlöse, auf denen in früheren Jahren eigentlich hohe Wachstumserwartungen lagen, ein weiteres Mal nach: Nach einem Minus von fast 35 Prozent im Jahr 2021 sanken sie 2022 nochmals um 9,4 Prozent auf nunmehr 130 Millionen Euro. Allerdings wiesen die letzten beiden Quartale 2022 hier eine Tendenz zum Positiven auf. Die Zahl der aktiven Kunden legte nach Unternehmensangaben im vergangenen Jahr um 1,4 Millionen auf 9,3 Millionen zu.
Ergebnis tief im Minus
Zwei Seiten zeigen auch die Ergebnisse des Jahres 2022: Unter dem Strich hat der Konzern mit -77,5 Millionen Euro einen um mehr als 3 Millionen Euro höheren Nettoverlust als 2021 ausgewiesen. Damit setzt der Konzern seine seit Jahren anhaltende Verlustserie fort. Vor allem die auf 298,8 Millionen Euro gestiegenen Vertriebskosten wie auch die höheren Verwaltungskosten schlagen deutlich zu Buche.
Gleichzeitig vermeldet das Unternehmen auf der Ergebnisseite Zeichen der Besserung. So fiel das bereinigte EBITDA, also das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen, im dritten und vierten Quartal 2022 positiv aus. Auch die Bruttomarge des Konzerns stieg im vergangenen Jahr von bereinigt 25,2 Prozent auf 27,5 Prozent. Dies sei auf Verbesserungen beim Einkauf und der Zusammensetzung der Warenkörbe sowie weitere Maßnahmen zurückzuführen.
„Resilienz in unsicherer Welt“
„Im Jahr 2022 hat unser Unternehmen seine Resilienz in einer unsicheren Welt unter Beweis gestellt“, sagt Stefan Feltens, CEO von Shop Apotheke Europe, laut der Unternehmensmitteilung. „Wir haben zweistelliges organisches Wachstum, Effizienzsteigerungen, deutliche Marktanteilsgewinne und eine sehr hohe Zufriedenheit bei unseren Kundinnen und Kunden erreicht. Es war auch in vielerlei anderer Hinsicht ein erfolgreiches Jahr für uns. Wir haben Fortschritte bei unserer strategischen Ausrichtung und beim Ausbau unseres Plattformangebots gemacht.“
Für das laufende Jahr 2023 rechnet das Unternehmen mit einem organischen Wachstum im Non-Rx-Bereich von 10 bis 20 Prozent, einer bereinigten EBITDA-Marge von 0,5 bis 2,5 Prozent und einem Free Cashflow zwischen -20 Millionen Euro und +20 Millionen Euro.
CEO Feltens tritt ab
Zudem wird es einen Wechsel an der Unternehmensspitze geben. Vorstandschef Feltens werde „aus rein persönlichen Gründen“ nach Ablauf seiner vierjährigen Amtszeit mit der Hauptversammlung am 26. April 2023 nicht mehr für eine weitere Amtsperiode zur Verfügung stehen. Laut Unternehmensangaben wird Feltens nach der Hauptversammlung noch bis Ende Mai bei Shop Apotheke bleiben, um eine reibungslose Übergabe zu gewährleisten. Danach werde er, falls erforderlich, als Berater unterstützen.
Die externe Suche nach einem Nachfolger sei bereits eingeleitet. Bis zum Start des neuen CEO sollen die Verantwortungsbereiche des CEOs vorübergehend von den anderen Vorstandsmitgliedern geführt werden.
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