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Neun-Monats-Bilanz
Shop Apotheke Europe: Mehr Umsatz, mehr Verlust
Der Arzneimittel-Versender Shop Apotheke Europe hat die ersten neun Monate 2022 mit einer gemischten Bilanz abgeschlossen. Ungeachtet des „geschwächten makroökonomischen Umfelds“ legte zwar der Umsatz gegenüber der Vorjahreszeit teils kräftig zu. Andererseits fiel der Verlust ebenfalls deutlich höher aus als in der Vergleichszeit 2021. Unverändert stammt das Gros der Erlöse aus dem Geschäft mit verschreibungsfreien Produkten, während das margenstärkere Rx-Segment weiterhin deutlich schwächelt.
Bei dem in den Niederlanden ansässigen Arzneimittelversender Shop Apotheke Europe geht es umsatzmäßig weiter bergauf. Wie das Unternehmen auf Basis geprüfter Zahlen mitteilte (die DAZ berichtete am 5. Oktober 2022 bereits über die vorläufigen Geschäftszahlen), kletterte der Erlös in den ersten neun Monaten 2022 im Vergleich zur Vorjahreszeit um 14 Prozent auf 877 Millionen Euro. Während der Umsatz in der DACH-Region (Deutschland, Österreich und Schweiz) um 10 Prozent auf 679 Millionen Euro zulegte, stieg er im deutlich kleineren Segment International (Belgien, die Niederlande, Frankreich, Italien) um 28 Prozent auf 197 Millionen Euro. Dabei kamen die Zuwächse allein aus dem Geschäft mit nicht rezeptpflichtigen Produkten: So stieg der Non-Rx-Umsatz in der DACH-Region von 508 Millionen Euro in den ersten neun Monaten des Vorjahres auf nun 583 Millionen Euro, dahingegen gab das Rx-Geschäft hier von 110 Millionen Euro in der Vorjahreszeit auf jetzt 96 Millionen Euro nach.
Deutlich höherer Verlust
Die Ertragsseite ist in den ersten drei Quartalen 2022 aber von Minuszeichen geprägt. So lag das Ebitda (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) bei -29 Millionen Euro, verglichen mit -3,6 Millionen Euro im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Nach Unternehmensangaben sind darin außerordentliche Aufwendungen in Höhe von 19,9 Millionen Euro gegenüber 8,2 Millionen Euro in der Vorjahreszeit enthalten. Der Anstieg sei in erster Linie auf die nicht zahlungswirksame Bilanzierung von Unternehmenszusammenschlüssen zurückzuführen. Initiativen zur Optimierung von Kosten und Margen hätten allerdings „zu einer spürbaren Erhöhung“ der bereinigten Ebitda-Marge des laufenden Geschäfts um 2,4 Prozentpunkte von -1,5 Prozent im ersten Halbjahr auf 0,9 Prozent im dritten Quartal geführt.
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Der bereinigte Fehlbetrag betrug den Angaben zufolge 48 Millionen Euro im Vergleich zu 23,5 Millionen Euro im letzten Jahr. Die Höhe der Investitionen in den ersten neun Monaten 2022 inklusive Akquisitionen gibt das Unternehmen mit 42,6 Millionen Euro an.
Zahl der aktiven Kunden steigt
Weiter aufwärts geht es bei der Zahl der aktiven Kunden. Die stieg laut Shop Apotheke auf nun 8,9 Millionen, 1,6 Millionen mehr als im dritten Quartal 2021 und 0,3 Millionen mehr als im zweiten Quartal 2022. Nach einem Tiefstand im ersten Quartal sei zudem der durchschnittliche Warenkorbwert das zweite Mal in Folge gestiegen.
Der Roll-Out des elektronischen Rezeptes in Deutschland verläuft nach den Worten von Vorstandschef Stefan Feltens „langsamer, als wir ursprünglich erwartet hatten“. Gleichwohl stimme ihn der kontinuierliche Zuwachs an elektronischen Rezepten von inzwischen über eine halbe Million zuversichtlich, „dass die flächendeckende Einführung im kommenden Jahr gelingen wird.“
Für das Gesamtjahr 2022 bekräftigt das Unternehmen die bisherige Prognose, wonach der Non-Rx-Umsatz um 15 Prozent bis 25 Prozent wachsen soll und eine bereinigte Ebitda-Marge im Bereich von -1,5 Prozent bis 1,5 Prozent angestrebt wird.
1 Kommentar
Mehr Umsatz, mehr Verlust.
von Roland Mückschel am 31.10.2022 um 16:21 Uhr
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