CGM zieht Preise an

Lauer-Fischer wird um 8,5 Prozent teurer

Berlin - 28.10.2022, 14:00 Uhr

Alles wird teurer – auch die Software Lauer-Fischer von CGM. (Foto: Schelbert/DAZ)

Alles wird teurer – auch die Software Lauer-Fischer von CGM. (Foto: Schelbert/DAZ)


Spargesetz, steigende Energiekosten und gekürzte Großhandelskonditionen belasten die Apotheken derzeit massiv. Nun kommt für CGM-Kundinnen und -Kunden ein weiterer Posten hinzu: Wie aus einem Schreiben des Unternehmens hervorgeht, soll der Preis für die Apothekensoftware Lauer-Fischer im Februar um satte 8,5 Prozent steigen.

Es ist noch gar nicht lange her, da mussten sich die Apotheken auf eine Verschlechterung der Großhandelskonditionen einstellen. Nun geht es offenbar mit den Software-Herstellern weiter: Der DAZ liegt ein Schreiben der Firma CompuGroup Medical (CGM) vor, wonach der Preis für die Software Lauer-Fischer um satte 8,5 Prozent steigen soll. Wirksam wird die Preiserhöhung demnach am 1. Februar 2023.

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„Der Apothekenmarkt steht aktuell vor großen Umbrüchen“, schreibt CGM. Moderne, innovative Technik werde dabei für Heilberuflerinnen und Hellberufler zum Gamechanger. „Die Entwicklungen stärken das Bild der Apotheke als modernen Gesundheitsdienstleister. Darin möchten wir Sie bestmöglich unterstützen.“ Gleichzeitig stellten die Veränderungen das Unternehmen vor neue Herausforderungen: „Die Umsetzung gestiegener gesetzlicher Anforderungen, die Verbesserung unserer Produkte und die Entwicklung neuer Ideen möchten wir in gleichbleibender Qualität für Sie anbieten.“

Leider erreichten auch CGM zusätzlich die Auswirkungen aktueller wirtschaftlicher und politischer Herausforderungen. „Der Fachkräftemangel, die Corona-Pandemie und der Krieg in der Ukraine haben dazu geführt, dass wir einer außergewöhnlich hohen Inflationsrate und stark gestiegenen Kosten gegenübersehen“, heißt es in dem Schreiben, das auf den gestrigen 27. Oktober datiert. „Daher ist es uns leider unumgänglich, Teile der hieraus resultierenden Mehrkosten an Sie weiterzugeben, weshalb wir die Gebühren Ihrer Hardwarewartungs- und Softwareverträge zum 1. Februar 2023 um 8,5 Prozent erhöhen müssen.“

Trostpflaster für Kundinnen und Kunden

Als Trostpflaster bekommen die CGM-Kundinnen und -Kunden ab Januar bis auf Weiteres kostenfrei Zugriff auf Zusatzleistungen, die nach Angaben des Unternehmens einem Geldwert von 125 Euro pro Monat entsprechen. Das betrifft etwa die Lauer-Taxe online 4.0, das Portal Clickdoc Videoberatung Basic mit vier kostenfreien Konsultationen im Monat und Weiterbildungsmöglichkeiten im neuen Learning Management System.

Ob diese Ausgleichsleistungen die Apothekeninhaberinnen und -inhaber befriedigen wird, ist fraglich – denn auch sie kämpfen mit massiv steigenden Kosten, etwa für Energie und Personal. Und nicht zuletzt belastet sie der Bund in den kommenden zwei Jahren mit einem erhöhten Kassenabschlag von 2 Euro je Rx-Packung, die sie zulasten der GKV abgeben – allein das drückt den jährlichen Gewinn der Apotheken im Durchschnitt um etwa 6.500 Euro.

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Wirksam werden könnte diese Honorarkürzung übrigens zeitgleich mit der nun von CGM angekündigten Preiserhöhung – nachdem heute der Bundesrat das Sparpaket aus dem Hause Lauterbach passieren ließ, muss es jetzt noch vom Bundespräsidenten unterschrieben und im Bundesgesetzblatt verkündet werden. Geschieht das noch im November, greift der erhöhte Abschlag ebenfalls ab 1. Februar 2023.


Christina Grünberg, Apothekerin, Redakteurin DAZ (gbg)
cgruenberg@daz.online


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2 Kommentare

Kassenabschlag

von Karl Friedrich Müller am 29.10.2022 um 9:39 Uhr

dieser Wahnsinn gehört komplett abgeschafft. Fast ein Viertel !!! unseres "Honorars" müssen wir für die kranken Kassen abdrücken, damit die Werbung und Wellness Urlaube davon finanzieren? Die Kassenbonzen mit über 300.000€ Einkommen noch Boni, Dienstwagen und Pensionen erhalten?
Gespart wird bei den Kassen nie!!! Haben die keine Gemeinwohlverpflichtung? Nur die Lizenz zum Verprassen.

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: Kassenabschlag

von Karl Friedrich Müller am 29.10.2022 um 9:43 Uhr

es werden 6500€ durchschnittlich ZUSÄTZLICH fällig. Sollte mal klar gesagt werden. Eine Apotheke drückt damit so an die 60.000€ Rabatt jährlich ab!!!!
Das ist viel zu viel.

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