- DAZ.online
- News
- Politik
- ABDA-Halbjahreszahlen: ...
Overwiening warnt vor Spargesetz
ABDA-Halbjahreszahlen: 205 Apotheken weniger als Ende 2021
Das Apothekensterben geht in die nächste Runde: Im ersten Halbjahr 2022 haben laut ABDA-Zahlen 235 Betriebe ihre Türen für immer geschlossen – dem standen lediglich 30 Neueröffnungen gegenüber. ABDA-Präsidentin Overwiening warnt in dieser angespannten Situation davor, die Apotheken mit dem geplanten Spargesetz weiter zu belasten.
Die Zahl der Apotheken in Deutschland ist im ersten Halbjahr 2022 weiter gesunken. Ende Juni gab es bundesweit noch 18.256 Apotheken, wie aus Daten der ABDA hervorgeht, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegen. Dies waren 205 weniger als Ende vergangenen Jahres – 235 Schließungen standen 30 Neueröffnungen gegenüber. Der Rückgang war damit größer als im ersten Halbjahr 2021, in dem unter dem Strich ein Minus von 162 Apotheken stand. Erfasst werden jeweils Hauptapotheken und auch Filialen, von denen Apotheker bis zu drei betreiben können.
Mehr zum Thema
ABDA sieht dringenden Handlungsbedarf
Zahl der Apotheken sinkt weiter
Brief an Apothekerin
Staatssekretär Franke: Erhöhter Kassenabschlag ist vertretbar
GKV-Finanzstabilisierungsgesetz
Wie könnte es weitergehen mit dem Spargesetz?
ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening sagte, die Apothekenzahl sinke immer weiter, ein neues Tief sei erreicht. „Viele Apotheken schließen, nur wenige machen neu auf. Das macht vielen Patientinnen und Patienten Angst.“ Auch die Bundesregierung sollte sich Sorgen um die Zukunft der wohnortnahen Arzneimittelversorgung machen. „Apotheken haben ohnehin mit der Inflation, steigenden Personalkosten und großen Nachwuchssorgen heftig zu kämpfen“, sagte Overwiening.
Die ABDA warnte vor einer Schwächung der Apotheken im Zuge der Gesetzespläne zum Ausgleich eines Milliardendefizits bei der gesetzlichen Krankenversicherung im kommenden Jahr. Der Entwurf von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sieht unter anderem für zwei Jahre einen höheren Kassenabschlag für Apotheken vor: Statt wie bisher 1,77 Euro je Rx-Arzneimittel sollen die Betriebe mit 2 Euro je Packung belastet werden.
Staatssekretär Franke verteidigt Sparpläne
In einem Brief an Apothekerin Daniela Hänel verteidigte kürzlich BMG-Staatssekretär Edgar Franke (SPD) das Vorhaben: Er verwies auf das seit Jahren steigende Betriebsergebnis der durchschnittlichen Apotheke vor Steuern. „Manches Jahr mit einer geringen Steigerung, aber im Jahr 2021 um 27 Prozent und im Jahr davor waren es 12 Prozent.“ Dazu habe auch die Abgabe einer zunehmenden Zahl hochpreisiger Arzneimittel beigetragen. „Davon profitieren die Apotheken bei ihrem Umsatz aufgrund des ungedeckelten prozentualen Vergütungszuschlags unmittelbar“, schreibt Franke.
4 Kommentare
Apothekenschließungen
von Dorf-Apothekerin am 31.08.2022 um 19:45 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort
AW: Betriebswirtschaft
von Holger am 01.09.2022 um 9:20 Uhr
Rückgang der Apothekenzahlen
von Martin Achterberg am 31.08.2022 um 18:42 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Strompreise
von R. am 31.08.2022 um 13:22 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.