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OECD-Bericht zu Arzneimittelmüll
Arzneimittel-Abfall: Logistik und Bewusstsein müssen stimmen
Flickenteppich der Abfall-Infrastruktur
Auch Frithjof Laubinger betont: Patienten sollten möglichst einen Ort haben, an dem sie alte Arzneimittel abgeben können. Gibt es verschiedene Anlaufstellen, wird es oft zu kompliziert.
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Aber wie Arzneimittel entsorgt werden, wird nicht nur in den einzelnen OECD-Ländern unterschiedlich gehandhabt. Auch in Deutschland kann das Vorgehen von Kommune zu Kommune variieren. Vielerorts in Deutschland wird der Restmüll vollständig verbrannt, weshalb Arzneimittel hier zu entsorgen sind. Aber in manchen Kommunen wird der Restmüll mit verschiedenen Verfahren ökologisch aufbereitet, wobei Arzneimittel nicht restlos vernichtet werden.
Hier nehmen oftmals Apotheken die Altarzneimittel entgegen. Welcher Bezirk wie mit Müll umgeht, findet sich auf der Website arzneimittelentsorgung.de.
Unter allen OECD-Staaten ist in Frankreich, Schweden, Spanien und Portugal die Quote an korrekt entsorgten Arzneimitteln am höchsten. In allen diesen Ländern verpflichtet das Gesetz die Arzneimittelhersteller zu einer „erweiterten Verantwortung“, will heißen: Sie müssen die Arzneimittelentsorgung koordinieren und finanzieren.
Laubinger leitet daraus ab, dass es am effektivsten ist, wenn die Verursacher des Mülls – nämlich die Hersteller – dafür Rechnung tragen müssen. Auch müsse das Bewusstsein der Bevölkerung verbessert werden, wie sie Medikamente korrekt entsorgen. Sein Resümee: Apotheker:innen sollten insbesondere bei den Wirkstoffen zur Entsorgung informieren, die besonders umweltschädigend sind. Und wenn sie beraten, sollten die Instruktionen so einfach wie möglich sein.
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