Änderung und Verlängerung der Coronavirus-Impfverordnung

Auch Zahnärzte sollen bald gegen COVID-19 impfen

Berlin - 04.05.2022, 15:30 Uhr

Die Impfkampagne geht weiter – und die Coronavirus-Impfverordnung muss dafür verlängert werden. (Foto: IMAGO / Wolfgang Maria Weber)

Die Impfkampagne geht weiter – und die Coronavirus-Impfverordnung muss dafür verlängert werden. (Foto: IMAGO / Wolfgang Maria Weber)


Die Coronavirus-Impfverordnung soll bis zum 25. November verlängert werden. Zudem sollen Zahnärzte und -ärztinnen als Leistungserbringer für die COVID-19-Impfungen aufgenommen werden. Und: Für Geflüchtete soll ein Anspruch auf weitere Schutzimpfungen verankert werden. Das sieht der Entwurf des Bundesgesundheitsministeriums für eine Verordnung zur Änderung der Coronavirus-Impfverordnung vor.

Die Coronavirus-Impfverordnung läuft nach jetzigem Stand der Dinge Ende Mai aus. Nach dem Beschluss der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) vom 7. April 2022 wird der Bund die Impfzentren und mobilen Impfteams jedoch auch über den 31. Mai 2022 hinaus bis zum Jahresende 2022 mit einem Anteil von 50 Prozent finanziell unterstützen. Unter anderem, um das sicherzustellen, geht die Verordnung nun in die Verlängerung. Das sieht ein aktueller Entwurf für eine weitere Änderungsverordnung des Bundesgesundheitsministeriums vor (Stand 2. Mai 2022). Demnach soll die Verordnung noch bis zum 25. November 2022 gelten. Dieses Datum ist dem Umstand geschuldet, dass die Coronavirus-Impfverordnung nach den Vorgaben ihrer Rechtsgrundlage (§ 20i Abs. 3 SGB V) spätestens ein Jahr nachdem der Bundestag die Feststellung der epidemischen Lage von nationaler Tragweite aufgehoben hat, außer Kraft tritt. Will man die Regelung weiter verlängern, müsste erst die gesetzliche Ermächtigungsgrundlage angepasst werden.

Weitere Schutzimpfungen für Geflüchtete

Aufgegriffen ist zudem der Teil des genannten MPK-Beschlusses, wonach die Impfzentren der Länder und mobile Impfteams auch andere Schutzimpfungen für schutzsuchende Geflüchtete durchführen können. Dabei handelt es sich um Schutzimpfungen, die der Gemeinsame Bundesausschuss in Anlage 1 seiner Schutzimpfungs-Richtlinie festgelegt hat (ausgenommen solche, die allein aufgrund einer Reiseindikation verabreicht würden). Geregelt werden soll dieser neue Anspruch in einem neuen § 1a der Verordnung. Hier soll zudem ein Anspruch auf die zweite Masernschutzimpfung für Personen, die nach dem 31. Dezember 1970 geboren wurden und das 18. Lebensjahr vollendet haben, normiert werden.

Zahnärzte kommen mit ins Boot

Nicht zuletzt werden Zahnarztpraxen als eigenständige Leistungserbringer im Sinne von § 3 in die Verordnung aufgenommen. Die rechtliche Grundlage hierfür wurde – wie auch für die Apotheken – bereits Ende 2021 geschaffen. Doch die Umsetzung dauerte länger als bei den Pharmazeuten. Tierärzte und -ärztinnen, die eigentlich ebenfalls als Leistungserbringer vorgesehen sind, müssen sich noch weiter gedulden. Für die Durchführung von Schutzimpfungen in Zahnarztpraxen sollen dem Entwurf zufolge die gleichen Voraussetzungen gelten, wie sie für öffentliche Apotheken bestimmt sind. Bei Zahnarztpraxen, die an der vertragsärztlichen Versorgung teilnehmen, bescheinigt die zuständige Kassenzahnärztliche Vereinigung und bei Zahnarztpraxen, die nicht an der vertragsärztlichen Versorgung teilnehmen, die zuständige Landeszahnärztekammer auf Anfrage das Vorliegen der Selbstauskunft. Auch die Zahnärzte und -ärztinnen, die COVID-19-Impfungen durchführen, werden die Impfstoffe und das Impfbesteck und -zubehör unentgeltlich über Apotheken. Und sie erhalten dieselbe Vergütung wie die übrigen Leistungserbringer.

Die Regelung, die die Vergütung der Apotheken im Zusammenhang mit der Abgabe von Impfstoff an die Leistungserbringer betrifft (§ 9 CoronaImpfV), soll ebenfalls angepasst werden. Dort soll künftig explizit von COVID-19-Impfstoffen die Rede sein und nicht mehr nur von „Impfstoffen“. Das soll klarstellen, dass hier keine der anderen neu aufgenommenen Schutzimpfungen mit gemeint sind – auf diese findet § 9 CoronaImpfV keine Anwendung.

Überdies sind Änderungen bei den Abrechnungsfristen vorgesehen.

Nun können betroffene Verbände zum Verordnungsentwurf Stellung nehmen. Die Veröffentlichung der endgültigen Änderungen müsste zum Monatsende erfolgen, um einen fließenden Übergang zu gewährleisten. 


Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


Diesen Artikel teilen:


0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.