Wirtschaftskonferenz des Deutschen Apothekerverbands

2021 – das Apothekenjahr der Sondereffekte

Stuttgart - 27.04.2022, 17:55 Uhr

2021 war für die Apotheken ein gutes Jahr – doch im laufenden Jahr ist mit deutlichen Gewinnrückgängen zu rechnen. (c / Foto: IMAGO / Rust)

2021 war für die Apotheken ein gutes Jahr – doch im laufenden Jahr ist mit deutlichen Gewinnrückgängen zu rechnen. (c / Foto: IMAGO / Rust)


Betriebsergebnis wird sich 2022 deutlich schmälern

Dr. Eckart Bauer, Abteilungsleiter Wirtschaft und Soziales bei der ABDA, bezog die makroökonomische Analyse seiner Kollegin auf die einzelnen Apotheken. Laut Bauer erwirtschaftete die durchschnittliche Apotheke im vergangenen Jahr 3,079 Millionen Euro (2020: 2,776 Millionen Euro). Zugleich merkte er an, dass 62 Prozent aller Apotheken in Deutschland unter diesem Durchschnittswert liegen. Das durchschnittliche Betriebsergebnis pro Apotheke stieg 2021 deutlich von 165.693 Euro im Vorjahr auf 210.977 Euro.

Doch Bauer mahnt: Das wirtschaftliche Ergebnis 2021 der Apotheken sei extrem von „COVID-19-Sonderfaktoren“ geprägt. Es sei jedoch äußerst kompliziert, die pandemiespezifischen Umsätze und Kosten zu erfassen. Man rechne mit deutlichen Unterschieden zwischen den Apotheken, selbst bei Betrieben vergleichbarer Umsatzklassen. Für die durchschnittliche Apotheke rechnet der ABDA-Ökonom mit einem Gewinnrückgang in Höhe von 70.000 Euro im laufenden Jahr, allein durch den Wegfall Schutzmasken-Verteilung, die Durchführung weniger Bürgertests sowie die Ausstellung weniger Impfzertifikate.

Doch damit nicht genug: Weil im klassischen Arzneimittelbereich kaum mit Gewinnsteigerungen zu rechnen sei – eher mit Rückgängen – die nur durch Apothekenschließungen und die Umsatzverteilungen auf die verbliebenen Betriebe „ausgeglichen“ werden, könnte sich das Betriebsergebnis der Apotheken 2022 wieder schmälern. Hinzu kommen 17.000 Euro Mehrbelastung durch den Tarifabschluss. Bauer geht von einem durchschnittlichen Betriebsergebnis von 130.000 Euro aus. Dies entspreche dem Nominalwert aus 2014. Doch die Prognose könnte noch weiter sinken, falls die Politik die Apotheken mit Kostendämpfungsgesetzen belasten sollte und die Rentabilität in der GKV-Versorgung weiter abnehme. 

Die Zahl der Apotheken geht derweil beständig zurück. Zum Ende des Jahres 2021 registrierte die ABDA 18.461 Betriebsstätten. Auf 100.000 Einwohner bezogen sind das 22 Apotheken (EU-Durchschnitt: 32). Ende 2023 könnten es nur noch 17.870 Apotheken sein.



Dr. Armin Edalat, Apotheker, Chefredakteur DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


Diesen Artikel teilen:


Das könnte Sie auch interessieren

Apothekenwirtschaftsbericht 2021: Pandemiespezifische Umsätze und Kosten äußerst kompliziert zu erfassen

Sonderleistungen brachten Sonderumsätze

Apothekenwirtschaftsbericht für 2021 mit erheblichen Sondereffekten

Trügerischer Lichtblick

Wirtschaftskonferenz des Deutschen Apothekerverbands

„Sondereffekte sind keine nachhaltige Entwicklung“

Analyse zum Apothekenwirtschaftsbericht

Diagnose: Apotheken in Schieflage

Apothekenwirtschaftsbericht für 2022 mit Signalen des Umbruchs

Apotheken in Schieflage

Manche Betriebe verzeichnen sogar Umsatzrückgänge

Große Unterschiede bei Sondereffekten zwischen den Apotheken

1 Kommentar

2021

von Conny am 27.04.2022 um 20:58 Uhr

Absolut letzter Eintrag von mir! Versprochen ! Alles mitgenommen und Top-Verkauft . Besser gehts nicht .

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.