Statusbericht vorgelegt

Securpharm freut sich über weniger Fehlalarme

Berlin - 11.04.2022, 17:15 Uhr

Der Scan des Data Matrix Codes führt immer wieder zu Fehlalarmen. (b/Foto: Schelbert)

Der Scan des Data Matrix Codes führt immer wieder zu Fehlalarmen. (b/Foto: Schelbert)


Apotheken können von Securpharm-Fehlalarmen ein Lied singen. Doch nun meldet die deutsche Organisation für die Echtheitsprüfung von Arzneimitteln, dass die durchschnittliche Alarmquote 2021 gegenüber dem Vorjahr halbiert werden konnte – und freut sich über diesen Erfolg. Fazit des Securpharm-Statusberichts 2021 ist dennoch, dass die absolute Anzahl der (Fehl-)Alarme weiterhin zu hoch ist. Sie zu senken, bleibt daher ein Hauptanliegen von Securpharm.

Seit dem 9. Februar 2019 tragen verschreibungspflichtige Arzneimittel EU-weit Sicherheitsmerkmale, die vor der Abgabe an den Patienten und Patientinnen in der Apotheke einer Echtheitsprüfung unterzogen werden. In Deutschland ist Securpharm verantwortlich für das Fälschungsschutzsystem. Nun hat die Organisation ihren „Statusbericht 2022“ vorgelegt, der über die Tätigkeit und den Betrieb im Jahr 2021 berichtet sowie wichtige Kennzahlen präsentiert.

Securpharm-Geschäftsführer Martin Bergen erklärt bereits im Vorwort: „Das Securpharm-System lief im Jahr 2021 schnell und zuverlässig mit einer Verfügbarkeit von 99,9 Prozent im Jahresmittel für die Nutzer des Apothekensystems. Die Performance des Systems hat sich damit ein weiteres Mal gesteigert“. Allerdings: Wenn Securpharm in den vergangenen Monaten im Gespräch war, dann zumeist wegen seiner Fehlalarme.

Mehr zum Thema

Securpharm-Fehlalarme vermeiden

Scannertest jetzt in Warenwirtschaft integriert

Arbeitshilfe aktualisiert

Neue Hinweise zu Securpharm-Alarmen

Doch hier meldet der Statusbericht einen Erfolg: „Im Jahresmittel hat sich die Alarmquote bei steigender Nutzungsintensität halbiert von 0,28 Prozent im Jahr 2020 auf 0,14 Prozent 2021“. Die Alarmquote des gesamten europäischen Systems (EMVS) habe im Verlauf des Jahres 2021 um mehr als die Hälfte reduziert werden können: Nach 0,46 Prozent in der KW 52/2020 habe sie in der KW 52/2021 0,21 Prozent betragen. Damit steht das deutsche Securpahrm-System im europaweiten Vergleich also noch gut da – „auch wenn die absolute Anzahl an Alarmen im deutschen System und im EMVS nach wie vor zu hoch ist“, wie es im Bericht heißt. Die Zielmarke für die gesamt-europäische Alarmquote liegt demnach bei 0,05 Prozent. Dies entspreche in Deutschland circa 3.500 Alarmen pro Tag. Von tatsächlich begründeten Alarmen oder aufgedeckten Arzneimittelfälschungen ist im Bericht übrigens nicht die Rede.

Im Fazit des Berichts wird die Halbierung der durchschnittlichen Alarme als Erfolg präsentiert. Häufigste Fehlerursachen seien weiterhin Handhabungsfehler und unvollständig hochgeladene Packungsdaten. Spitzen durch singuläre Ereignisse ließen sich auch auf lange Sicht nicht vermeiden, räumt die Organisation ein. Doch man habe die technische Unterstützung für die Systemnutzer weiter ausgebaut und die Information darüber intensiv fortgeführt. „Es wird sich zeigen, ob sich dies in einer weiteren Reduzierung der Alarmquote niederschlägt“, heißt es im Fazit.

Und wie geht es weiter? Derzeit werde europaweit an einer Verknüpfung der jeweiligen nationalen Alert-Systeme über eine standardisierte Schnittstelle gearbeitet, heißt es. So will man den internationalen Warenströmen gerecht werden, aber auch international aufgestellten Unternehmen die Vereinheitlichung ihrer Prozesse ermöglichen.

Hier finden Sie den gesamten Statusbericht 2022 zum Hineinschauen!


Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


Diesen Artikel teilen:


1 Kommentar

FEHLALARME!!!

von Thorsten Dunckel am 12.04.2022 um 9:20 Uhr

Wenn überhaupt, plagen wir uns mit FEHLALARMEN bei diesem System herum.
Es wird dringend Zeit sich mit diesen Zahlen auseinander zu setzten, dann wird man feststellen, daß hier aus der deutschen niedergelassenen Apotheke NICHT EINE FÄLSCHUNG in den Markt verschoben wird.
Hier wurde nur ein weiteres BÜROKRATIEMONSTER erschaffen.
Wenn ich nur 2-3 Sekunden für den Packungsscan veranschlage, habe ich seit Einführung dieser SINNLOSIGKEIT bereits Wochen bis Monate an Arbeitszeit vergeudet. Für NIX!

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.