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So klappt die Heimversorgung – Tipps für die Organisation

Stuttgart - 01.04.2022, 17:50 Uhr

Isabell Waltering wünscht sich, dass die Kolleg:innen ebenfalls für eine gute Zusammenarbeit zwischen Heim und Apotheke brennen. (Foto: Hahn)

Isabell Waltering wünscht sich, dass die Kolleg:innen ebenfalls für eine gute Zusammenarbeit zwischen Heim und Apotheke brennen. (Foto: Hahn)


Ausdruck der Interaktionen aus der ABDA-Datenbank: „Da krieg ich Haarspitzenkatarrh“

Ein weiterer Tipp von der Heimversorgungsexpertin: „Alle Prozesse im QM verankern, und zwar nicht nur im QM der Apotheke, sondern auch im QM des Heims.“

Ein wesentlicher Punkt sei auch, wie Informationen zwischen Heim und Apotheke ausgetauscht werden, erklärt sie. Zum Beispiel Aufbrauchfristen, für die es in der Regel Listen in der Apotheke gibt. Üblicherweise hänge die gleiche Liste im Heim. Die müsste aber aktuell gehalten werden. Waltering hält es für die bessere Lösung, wenn die verantwortliche Person in der Apotheke die Fristen direkt auf der Packung vermerkt.

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Ein weiterer Vorschlag, um Informationen zu übermitteln: farbige Klebepunkte, etwa ein blauer Klebepunkt für Kühlschranklagerung, ein gelber für Lichtschutz, ein grüner für Nüchterngabe, ein roter für BtM. „Damit ist gleich allen klar, dass das sofort weggesperrt werden muss“, erklärt sie. Zu viele Punkte dürften es natürlich nicht sein, räumt sie ein. Außerdem würde Waltering sich freuen, wenn heimversorgende Apotheken auf alle Arzneimittel, die kanzerogene, reproduktionstoxische oder mutagene Wirkstoffe enthalten, einen Totenkopf kleben. „Damit sie nicht unbedarft geteilt werden oder von der schwangeren Pflegekraft damit umgegangen wird“, begründet sie diesen Wunsch. 

Kommunikation von Nebenwirkungen auf „kleinen Zetteln“

Um potenzielle Nebenwirkungen zu kommunizieren, empfiehlt sie bei neu angesetzten Arzneimitteln einen kleinen Zettel anzusetzen, auf was zu achten ist, zum Beispiel, dass Mundtrockenheit auftreten könnte, und dass sich das Pflegepersonal bei Problemen in der Apotheke melden soll. Dasselbe Vorgehen empfiehlt Waltering für die Kommunikation relevanter Interaktionen. „Ich krieg Haarspitzenkatarrh, wenn dann immer die ABDA-Datenbank ausgedruckt wird“, echauffiert sie sich. „Diese Ausdrucke verschwinden im Zettelhimmel, wo alle Zettel verschwinden.“ Und den gebe es in jedem Altenheim, davon ist die Apothekerin aus Westfalen-Lippe überzeugt. Deswegen ihr Tipp: Einen kleinen Zettel an die Packung und auch nur, wenn es nicht vermeidbar ist.



Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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4 Kommentare

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von Anita Peter am 04.04.2022 um 10:31 Uhr

Und so klappt die Heimversorgung wirklich in der Realität, da sich das Heim die Apotheke mit dem größtmöglichen Service aussucht:

1. Kostenloses Blistern
2. Abholung der Rezepte beim Arzt durch Apotheke
3. Quartalsweise Versicherkarte durch die Apotheke zum Arzt bringen
4. Tägliche Ad Hoc Lieferung.

Und das ganze restliche Gedöns interessiert das Heim nicht, füllt nur Pseudo Seminare...

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: …Heime verlangen einen flexiblen 100% Dienstleister

von Dr. Schneider am 05.04.2022 um 12:46 Uhr

Ich habe ziemlich viele Heime und Pflegedienste. Die Apotheke muss sich als Dienstleister verstehen, der neben der per-akuten Versorgung zum Teil am selben Tag auch am Wochenende funktionieren muss. Und selbstverständlich gehören alle tägliche Service-Fahren kommentarlos dazu. Ach Schulungen und Begehungen ganz klar auch für lau. Sonst ist man einfach weg vom Fenster.

Dieser Kommentar wurde von der Redaktion aufgrund eines Verstoßes gegen die allgemeinen Verhaltensregeln gelöscht.
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