Vitamine

Drei Fragen zu Vitamin C

Stuttgart - 30.03.2022, 17:50 Uhr

Bei einer Erkältung sorgt eine heiße Zitrone direkt für mehr Wohlbefinden. Aber liegt das wirklich an der enthaltenen Ascorbinsäure? (x / Foto: Africa Studio / AdobeStock)

Bei einer Erkältung sorgt eine heiße Zitrone direkt für mehr Wohlbefinden. Aber liegt das wirklich an der enthaltenen Ascorbinsäure? (x / Foto: Africa Studio / AdobeStock)


Gibt es einen weltweit gültigen Referenzwert für die Zufuhr von Vitamin C beim Menschen?

Einen weltweit gültigen Referenzwert für die Zufuhr von Vitamin C beim Menschen gibt es nicht. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt für 

  • Erwachsene eine tägliche Zufuhr von 95 bis 110 mg.
  • Schwangere und Stillende sollten 105 mg bzw. 125 mg Vitamin C pro Tag aufnehmen.
  • Raucherinnen und Rauchern sollten 135 mg bzw 155 mg zu sich nehmen.

International schwanken die Zufuhrempfehlungen stark 

Die WHO hält die tägliche Aufnahme von 45 mg für ausreichend, weil diese Dosierung die klassische Vitamin-C-Mangelerkrankung Skorbut effektiv verhindert. Präventive Effekte ausschöpfen möchten dagegen die US-Amerikaner. Das amerikanische „Institute of Medicine“ (IOM) empfiehlt deshalb sogar 200 mg pro Tag sowohl für Frauen als auch für Männer.

Die unterschiedlichen Werte zeigen: Nicht nur wissenschaftliche Messzahlen spielen eine Rolle, sondern auch kulturelle Bedürfnisse nach maximaler Sicherheit – sowie knappen Ressourcen geschuldete, gerade noch vertretbare Anpassungen nach unten.

Wie schaffen es Pflanzen und viele Tiere, Vitamin C endogen zu synthetisieren – und warum klappt das nicht im menschlichen Organismus?

Viele Lebewesen, auch unsere Nahrungspflanzen, synthetisieren L-Ascorbinsäure aus D-Glucose. Chemisch gesehen stellt die Ascorbinsäure ein Lacton dar, das sich aus der Glucuronsäure ableitet. Ein wichtiger oxidativer Reaktionsschritt wird dabei katalysiert durch das Enzym L-Gulonolacton-Oxidase. Dieses Enzym kann vom Menschen, aber auch einigen anderen Tieren, z. B. Primaten und Meerschweinchen, nicht gebildet werden. Wir sind also darauf angewiesen, Vitamin C mit unserer Nahrung zu uns zu nehmen – ebenso wie Affen und Meerschweinchen.

Sie möchten Ihr Wissen rund um Vitamin C auffrischen und weiterlesen, oder einen Podcast mit Professor Martin Smollich sowie Professor Christian Schubert als Experten hören? Dann finden Sie hier mehr. 



Reinhild Berger, Apothekerin
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


1 Kommentar

Dieser Kommentar wurde von der Redaktion aufgrund eines Verstoßes gegen die allgemeinen Verhaltensregeln gelöscht.

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.