Sieht es in Deutschland anders aus?
Einem Dokument des Umweltbundesamts aus dem Jahr 2011, mit dem Titel „Projektionen zu den Emissionen von HFKW, FKW und SF6 für Deutschland bis zum Jahr 2050“, ist zu entnehmen, dass bis zum Jahr 2002 mehr als die Hälfte der medizinischen Dosieraerosole mit FCKW und danach HFKW durch treibgasfreie Pulverinhalatoren ersetzt wurden. „Seitdem liegen die HFKW-Emissionen aus der Anwendung von Asthmasprays relativ konstant bei 200 t jährlich, davon 180 t HFKW-134a und 20 t HFKW-227ea“, heißt es. In einem theoretischen Zukunftsszenario ging das Umweltbundesamt 2011 davon aus, „dass innerhalb von zehn Jahren der Anteil der Pulverinhalation oder vergleichbar umweltfreundlicher Applikationssysteme von gegenwärtig 55 % auf 90 % ansteigt“. Dieser Zielwert sei in Skandinavien (Schweden) bereits seit vielen Jahren allein durch Pulverinhalatoren Realität. Jedoch stünden „nach heutigem Kenntnisstand“ einem vollständigen Ersatz von Dosieraerosolen Applikationsprobleme bei bestimmten Patientengruppen (u. a. Kleinkindern) entgegen.
Auch in der aktuellen Studie aus Großbritannien heißt es, dass zum Beispiel Kinder oder ältere Menschen zur Applikation Spacer benötigen, eine Applikation mit Pulverinhalatoren ist dann also nicht möglich. Grundsätzlich seien auch die Vorlieben der Patient:innen zu berücksichtigen. An die Kosten denken die Forscher:innen auch: Bereits im Oktober 2019 berichtete hierzu zum Beispiel das Ärzteblatt, dass die Umstellung auf umweltfreundliche Asthma-Inhalatoren nicht nur CO₂-Emissionen, sondern auch Kosten senken kann. „Wenn für jedes Dosieraerosol der jeweils günstigste Pulverinhalator verwendet würde, wären sogar Einsparungen von 8,2 Mio. britischer Pfund möglich“, hieß es. Die zugrundeliegende Studie war ebenfalls im BMJ erschienen. Auf dieser Studie und einer weiteren basieren nun die zur Berechnung angenommen CO₂-Äquivalente der aktuellen Studie.
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Ideologie
von Thomas Kerlag am 15.03.2022 um 18:24 Uhr
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