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Krieg und internationale Forschung
Ukraine-Krieg: Sorge um globale Folgen für die Forschung
Etliche Pharma-Unternehmen und Verbände verurteilen das russische Vorgehen
Auf der anderen Seite haben sich gerade erst etliche auch große Pharmaunternehmen eindeutig verurteilend gegen Russland als Aggressor positioniert und spenden für die Ukraine Arzneimittel und Geld – wie der Europäische Verband der Pharmazeutischen Industrie jetzt erklärte. Unter Umständen schränkt diese Positionierung wohl in Zukunft die Möglichkeit ein, sich überhaupt noch wirtschaftlich oder wissenschaftlich in Russland zu betätigen.
Am Ukraine-Engagement halten die Unternehmen dagegen unter anderem mit Notfall-Plänen fest – auch wenn die Sicherheit der Mitarbeiter aktuell im Vordergrund stehe.
Russische Forschende verurteilen das Vorgehen des russischen Machthabers
Seitens der russischen Wissenschaftsgemeinde gibt es allerdings offensichtlich keine breite Unterstützung für den Kurs ihres Staatsoberhaupts – abgesehen von Statements etwa der Universität Moskau und anderen. In einem offenen Brief hatten kurz nach der russischen Invasion russische Wissenschaftler das Vorgehen Putins verurteilt. Nach der Verschärfung der Gesetze und der massiven Beschneidung der Presse- und Medienfreiheit in Russland, könnte das allerdings auch Konsequenzen für die Forschenden haben.
Ukrainische Wissenschaftler fürchten unterdessen nun wohl neben ihrer wissenschaftlichen Arbeit auch um ihr Leben, wie das Magazin Spektrum berichtet. An Forschung ist dort derzeit offensichtlich nicht zu denken.
Insgesamt sind Studien und Forschungsvorhaben, die zu wesentlichen Teilen in der Ukraine oder Russland stattfinden, damit gefährdet, ergebnislos abgebrochen zu werden. So umstritten überhaupt viele der klinischen Studien zum Teil in diesen – wirtschaftlich betrachtet – Schwellenländern sind, fürchtet nun unter anderem die AKEK, dass es gravierende Auswirkungen für die Welt haben wird, wenn etliche Wirkstoffe nun nicht oder viel später eine Zulassung erhalten können.
Maßnahmen gefordert, um Fortführung klinischer Studien sicherzustellen
Der Vorstand des AKEK habe sich daher in dem Mitgliederbrief an alle Ethik-Kommissionen gewandt, „um einen Beitrag zur Sicherung der ordnungsgemäßen Weiterführung laufender Klinischer Studien unter Beteiligung der Ukraine/Russland zu leisten“. Man müsse aktive Maßnahmen ergreifen, um die Folgen abzufedern, zitiert das Ärzteblatt den Vorsitzenden der AKEK, Georg Schmidt.
Die AKEK habe sich gemeinsam mit dem Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI), dem Bundesverband Medizinischer Auftragsinstitute e. V. (BVMA) und dem Verband Forschender Arzneimittelhersteller e.V. (vfa) verständigt und notwendige Maßnahmen benannt, um die Fortführung Klinischer Studien im Rahmen der derzeitigen Krise in der Ukraine sicherzustellen, hieß es seitens der AKEK.
Unter solche Maßnahmen fielen etwa Änderungen im Studien-Ablauf auf EU-Ebene, die notwendig seien, um die Studien abzuschließen. „Es müssen mehr Patienten in den europäischen Studienzentren eingeschlossen, die Laufzeiten der Studien verlängert und gegebenenfalls bereits geschlossene Studienzentren reaktiviert werden“, so die AKEK.
Abgesehen davon sei man „erschrocken von den Entwicklungen in der Ukraine und der humanitären Katastrophe“, zitiert das Ärzteblatt Schmidt. Auch BPI-Vorsitzender Hans-Georg Feldmeier erklärte vor kurzem, man verurteile den Bruch des internationalen Rechts durch Russland aufs Schärfste.
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