Shop Apotheke Europe

Tiefrote Bilanz für 2021

München - 02.03.2022, 17:40 Uhr

Shop Apotheke: Hier blickt man trotz tief roter Zahlen zuversichtlich in die Zukunft. (s / Foto: shop-apotheke-europe.com)

Shop Apotheke: Hier blickt man trotz tief roter Zahlen zuversichtlich in die Zukunft. (s / Foto: shop-apotheke-europe.com)


Beschleunigtes Umsatzwachstum für 2022 erwartet

Angesichts des negativen Ergebnisses wies Feltens darauf hin, dass Shop Apotheke Europe Ende 2021 über Cashreserven von 282 Millionen Euro verfügte und mittel- bis langfristig Gewinn erwirtschaften wolle. Feltens: „Unser Resümee für das zurückliegende Geschäftsjahr ist insgesamt sehr positiv. Es gab einige Herausforderungen, die wir allesamt gut gemeistert haben, sodass wir zügig auf unseren Wachstumskurs zurückkehren konnten.“

Der Start in das aktuelle Jahr ist nach den Worten des Vorstandsvorsitzenden erfolgreich verlaufen, die Online-Apotheke erwarte für 2022 ein beschleunigtes Umsatzwachstum. Eine konkrete Prognose gibt das Unternehmen aufgrund der Unwägbarkeiten bei der Einführung des E-Rezeptes allerdings nur für das nicht-verschreibungspflichtige Geschäft. Hier soll der Umsatz von zuletzt 900 Millionen Euro zwischen 15 und 25 Prozent steigen, also um 135 bis 225 Millionen Euro. Die bereinigte EBITDA-Marge sieht Shop Apotheke im laufenden Jahr bei -1,5 bis +1,5 Prozent. Feltens selbst machte deutlich, dass er mit einem Abschluss der E-Rezept-Testphase im zweiten Quartal und dem offiziellen Start im weiteren Verlauf des Jahres rechne. „Dann sollte es einen deutlichen Anstieg der E-Rezepte geben, auch bei Shop Apotheke“, so Feltens.

Ausblick: E-Pharmacy-Plattform und neues Distributionszentrum

Strategisch will sich Shop Apotheke Europe von einem Versandhändler zu einer „kundenzentrierten E-Pharmacy-Plattform“ entwickeln. Kunden, die den digitalen Marktplatz des Unternehmens besuchen, sollen künftig verschiedene Angebote wie die taggleiche Belieferung, Medikationsmanagement, die Konsultation durch Online-Ärzte, ein Bonusprogramm oder den Erwerb von hauseigenen Marken nutzen können.

Im laufenden Jahr will Shop Apotheke einen Schwerpunkt auf die wachstumsstarken internationalen Märkte legen. Neben der Einführung des Same-Day-Delivery Services in ausgewählten Regionen Österreichs plant das Unternehmen, im Sommer 2022 sein erstes Distributionszentrum außerhalb der Niederlande in Mailand zu eröffnen.

Mit Blick auf die kommenden Jahre peilt der Unternehmenschef eine bereinigte EBITDA-Marge von „mindestens 8 Prozent“ an und damit ein deutlich positives Ergebnis. Das soll wesentlich gespeist werden durch einen besseren Produktmix, das E-Rezept, bessere Einkaufskonditionen, Media-Einnahmen, den eigenen Marktplatz sowie Skaleneffekte.

Shop Apotheke Europe hat seinen Hauptsitz im niederländischen Sevenum und verfügt über weitere Standorte in Köln, Berlin, München, Warschau, Mailand, Lille, Eindhoven und Tongeren. Das Sortiment reicht von OTC-, Körperpflegeprodukten und verschreibungspflichtigen Medikamenten zu Naturkostprodukten und Sporternährung. Die Aktie notiert seit 2016 im regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse.



Thorsten Schüller, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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