COVID-19-Impfung

Was Apotheker zu Nuvax­ovid wissen müssen

Stuttgart - 21.02.2022, 07:00 Uhr

Apotheken können den Impfstoff  Nuvax­ovid (Novavax) bisher nicht bestellen. (c / Foto: IMAGO / Lobeca)

Apotheken können den Impfstoff  Nuvax­ovid (Novavax) bisher nicht bestellen. (c / Foto: IMAGO / Lobeca)


Was ist drin? 

Als Antigen dient in Nuvaxovid® das rekombinant hergestellte Spike-Protein von SARS-CoV-2. Zur Produktion nutzt man die Sf9-Zellkulturen der Nachtfalterart Spodoptera frugiperda, die zuvor mit modifizierten Baculoviren infiziert wurden (s. Abb.). Die auf der Oberfläche der Sf9-Zellen gebildeten Spike-Proteine werden abgeerntet, mit Polysorbat 80 versetzt und bilden so kugelförmige Nanopartikel mit einem Durchmesser von 50 Nanometern. Ein Nanopartikel besteht dabei aus etwa 14 Spike-Proteinen und wird vom Immunsystem als „Virus“ erkannt (Virus-like-Particle). Zudem enthält Nuvaxovid® das Saponin-basierte Adjuvans Matrix M. Dieses besteht aus den Fraktionen A und C von gereinigten Extrakten aus der Rinde des Quillaja saponaria-Molina-Baums, die die Aktivierung der Zellen des angeborenen Immunsystems erleichtern und damit die Immunantwort auf die Vakzine verstärken sollen. Pro Dosis (0,5 ml) sind fünf Mikrogramm rekombinant hergestelltes Spike-Protein sowie 42,5 Mikrogramm Fraktion A und 7,5 Mikrogramm Fraktion C in dem Impfstoff enthalten.

Abb.: Nuvaxovid-Impfstoffherstellung. Die für das Spike-Protein codierende DNA wird in Insekten-infizierende Baculoviren verbracht (1), die dann im nächsten Schritt Zellen der Insekten-Zelllinie Sf9 infizieren. Die für das Spike-Protein codierende DNA wird im Sf9-Zellkern transkribiert, die mRNA verlässt den Zellkern (3) und leitet die Produktion des Spike-Protein-Trimers in die Wege (4). Diese verlassen die Zellen, werden mit einem Kern aus Polysorbat 80 (PS80) versetzt, an den sie binden und Nanopartikel bilden (5). Für die Impfstoff-Finalisierung wird noch das Matrix-MTM-Adjuvans ebenfalls in Form von Nanopartikeln zugegeben (6). [Quelle: Novavax]

Weitere Inhaltsstoffe

Der Impfstoff enthält folgende Hilfsstoffe:

  • Dinatriumhydrogenphosphat 7 H2O
  • Natriumdihydrogenphosphat 1 H2O
  • Natriumchlorid
  • Polysorbat 80
  • Natriumhydroxid (zur Einstellung des pH-Werts)
  • Salzsäure (zur Einstellung des ­pH-Werts)
  • Wasser für Injektionszwecke

Hilfsstoffe des Adjuvans (Matrix-M):

  • Cholesterol
  • Phosphatidylcholin (einschließlich all-rac-α-Tocopherol)
  • Kaliumdihydrogenphosphat
  • Kaliumchlorid
  • Dinatriumhydrogenphosphat 2 H2O
  • Natriumchlorid
  • Wasser für Injektionszwecke

Personen mit Allergien gegen einen oder mehrere dieser Inhaltsstoffe dürfen nicht mit Nuvaxovid® immunisiert werden. Auch Personen, die die erste Impfdosis Nuvaxovid® nicht vertragen haben, sollten keine zweite Impfstoffdosis erhalten.



Marina Buchheit-Gusmão, Apothekerin
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

ist ja ganz interessant

von Karl Friedrich Müller am 21.02.2022 um 9:20 Uhr

aber wird der überhaupt über Apotheken ausgeliefert? wenn ja, wann denn?

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