Praktische Hinweise zur COVID-19-Impfung

STIKO: Aspiration bei COVID-19-Impfung sinnvoll

Stuttgart - 21.02.2022, 15:15 Uhr

Bei COVID-19-Impfungen ist eine Aspiration bei i.m.-Applikation zur weiteren Erhöhung der Impfstoffsicherheit sinnvoll, erklärt aktuell die STIKO. (s / Foto: Blue Planet Studio / AdobeStock)

Bei COVID-19-Impfungen ist eine Aspiration bei i.m.-Applikation zur weiteren Erhöhung der Impfstoffsicherheit sinnvoll, erklärt aktuell die STIKO. (s / Foto: Blue Planet Studio / AdobeStock)


Eigentlich wird eine Aspiration beim Impfen von der STIKO schon seit längerem nicht mehr empfohlen. Sie sei nicht notwendig und Schmerzen könnten so vermieden werden, heißt es. Im Beschluss der STIKO zur 18. Aktualisierung der COVID-19-Impfempfehlung wird die Aspiration bei COVID-19-Impfung nun aber als sinnvoll bezeichnet, warum?

Die STIKO hat vergangene Woche ihre 18. Aktualisierung der COVID-19-Impfempfehlung veröffentlicht (Epidemiologisches Bulletin 7/2022). Wie bereits zu erwarten war, empfiehlt sie darin alternativ zu den bereits empfohlenen COVID-19-Impfstoffen jetzt den Impfstoff Nuvaxovid von Novavax zur Grundimmunisierung gegen COVID-19 für Personen ≥ 18 Jahre. Besonders gesundheitlich gefährdete bzw. exponierte Personengruppen sollen nach abgeschlossener COVID-19-Grundimmunisierung und erfolgter erster Auffrischimpfung nun zudem eine zweite Auffrischimpfung mit einem mRNA-Impfstoff erhalten. Aktualisiert wurde aber auch der Abschnitt zur praktischen Umsetzung der Impfung.

So heißt es dort nun, dass bei vorliegender Kontraindikation gegen einen COVID-19-Impfstoff auch ein anderer zugelassener COVID-19-Impfstoff einer anderen Technologie eingesetzt werden kann: „Beispielsweise kann bei einer bestätigten IgE-vermittelten Allergie gegen Inhaltsstoffe der mRNA-Impfstoffe die COVID-19 Vaccine Janssen oder Nuvaxovid verwendet werden.“

Impfung strikt intramuskulär und keinesfalls intradermal, subkutan oder intravaskulär

Nicht neu ist der Hinweis, dass die Impfung strikt intramuskulär (i.m.) und keinesfalls intradermal, subkutan oder intravaskulär (i. v.) zu verabreichen ist. Allerdings wurde dieser nun darum ergänzt, dass bei COVID-19-Impfungen eine Aspiration bei i.m.-Applikation zur weiteren Erhöhung der Impfstoffsicherheit sinnvoll sei. Hintergrund dieser Ergänzung ist, dass es im Tiermodell nach direkter intravenöser Injektion eines mRNA-Impfstoffs zum Auftreten von Perimyokarditis (klinisch und histopathologisch) gekommen sei. Die Aspiration sei damit sinnvoll, „wenngleich akzidentielle intravasale Injektionen bei einer i.m.-Impfstoffapplikation nur selten auftreten“, heißt es.

Eigentlich empfiehlt die STIKO bei der Injektion von Impfstoffen generell auf eine Aspiration zu verzichten. 2016 hat die STIKO erstmals Hinweise zur Schmerz- und Stressreduktion beim Impfen in ihren Empfehlungen aufgenommen, und seitdem weist sie darauf hin, „dass eine Aspiration vor der Injektion nicht notwendig ist und bei intramuskulären Injektionen vermieden werden soll, um Schmerzen zu reduzieren.“ Die Blutgefäße an den Körperstellen, die für die Injektion von Impfstoffen empfohlen sind (M. vastus lateralis oder M. deltoideus) und in Reichweite der Nadel liegen, seien zu klein, um eine versehentliche intravenöse Gabe zu ermöglichen, heißt es zur Erklärung. Berichte über Verletzungen von Patienten aufgrund unterlassener Aspiration gebe es nicht, erklärte die STIKO 2017. Die „Hinweise zur Schmerz- und Stressreduktion beim Impfen“ können online (Stand August 2018) eingesehen werden. Auch dort heißt es zu allen Impfungen (außer den COVID-19-Impfungen): „Die intramuskuläre Injektion soll altersunabhängig ohne Aspiration erfolgen.“


Diana Moll, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (dm)
redaktion@daz.online


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