Wirkstoffcheck

Alpha-Liponsäure, Antioxidantien und Co.: Was eignet sich für Dermokosmetik?

Leipzig - 27.01.2022, 13:45 Uhr

Auch für Männer gibt es mittlerweile alle möglichen Wirkstoff-haltigen Kosmetika. (Foto: IMAGO / Shotshop)

Auch für Männer gibt es mittlerweile alle möglichen Wirkstoff-haltigen Kosmetika. (Foto: IMAGO / Shotshop)


Die Wirkstoffkosmetik, die sozusagen die Verbindung von Dermatologie und Pharmazie herstellt, spielt in vielen Apotheken eine wichtige Rolle. Ob hautglättend, feuchtigkeitsspendend oder faltenfüllend; in Form von Seren, Cremes oder Gelen – für alle Bedürfnisse ist etwas dabei. Die verwendeten Wirkstoffe sind ebenso vielseitig. Neben den bekannten und weit verbreiteten Wirkstoffen wie Hyaluronsäure oder Retinol gibt es weitere Inhaltsstoffe, die weniger bekannt bzw. verbreitet sind. Und auch Hilfsstoffe, die ganz vermieden werden sollten.

Weniger Falten, glattere Haut, feinere Poren: für jedes „Hautproblem“ hat die Dermokosmetik eine Lösung parat. Eine Reihe von Wirkstoffen kommt dabei zur Anwendung. Dabei gibt es nicht nur die Klassiker wie Hyaluronsäure, sondern weit mehr. Bei der Verwendung der Produkte sollte immer ein genauer Blick auf die Zusammensetzung geworfen werden. 

Alpha-Liponsäure – gute Wirksamkeit, aber erhöhtes Allergiepotential

Alpha-Liponsäure zählt zur Gruppe der Antioxidantien. Der Wirkstoff neutralisiert freie Radikale in der Haut, weshalb er häufig in Dermokosmetikprodukten eingesetzt wird. Kleine Studien konnten zeigen, dass die Hautrauigkeit sowie das allgemeine Hautgefühl durch den Einsatz einer fünfprozentigen Creme verbessert wurden.

Es ist jedoch zu beachten, dass Alpha-Liponsäure gelegentlich Unverträglichkeitsreaktionen hervorrufen kann. Aufgrund dieser potentiellen kontaktallergischen Reaktionen wird der Einsatz aktuell neu eingestuft.

Antioxidantien nicht überdosieren

Zu den Antioxidantien, die sehr häufig gegen vorzeitige Hautalterung eingesetzt werden, zählen neben der Alpha-Liponsäure Vitamin A, Vitamin C, Vitamin E, Niacinamid, Poly- und Phytopeptide sowie Coenzym Q10. Sie neutralisieren freie Radikale in der Haut und haben eine positive Wirkung auf den Kollagenstoffwechsel. 

Bei den entsprechenden Produkten sollte darauf geachtet werden, dass nicht zu viele Antioxidantien enthalten sind. Dies hat nicht nur einen Wirkungsverlust zur Folge, sondern kann den gegenteiligen Effekt, die Bildung von freien Radikalen, ankurbeln.

Was kann Fruchtsäure?

Unter dem Begriff Fruchtsäuren versteht man Substanzen, die als chemische Peelings angewendet werden. Dazu gehören Alpha- (AHA), Beta- (BHA bzw. Salicyl-) sowie Polyhydroxysäuren (PHA). Sie kommen in verschiedenen Konzentrationen bei einigen Indikationsgebieten zum Einsatz. 

Niedrig dosiert findet man AHA in Cremes, Seren, Ampullen oder milden Peelings, beispielsweise in AHA Effects von Dermasence oder Alpha Effect AHA Peeling von Dr. Grandel. Diese dermokosmetischen Produkte regen bei regelmäßiger Anwendung die Neubildung kollagener und elastischer Fasern an. Die Haut ist geglättet, flexibler und erhält durch die veränderte Lichtreflexion ein strahlendes Erscheinungsbild. Bei unreiner Haut wird ein ebenmäßiges Hautbild erreicht. 

In höheren Konzentrationen werden Fruchtsäure-Peelings zur Akne-Therapie eingesetzt. Je nach gewünschter Eindringtiefe werden die Säuren als Monotherapie oder in Kombination beispielsweise mit Glykol- oder Salicylsäure verwendet. Mit dieser Anwendung – durchgeführt von Kosmetikern und Hautärzten – werden die Hornzellen gelockert und abgelöst. Die oberste Schicht der Epidermis wird durch den Peelingeffekt dünner und beschleunigt somit die Bildung neuer Hautzellen.

Was man besser meiden sollte

Durch zunehmende Forschungsanstrengungen (z. B. durch die Deutsche Gesellschaft für Dermopharmazie (GD)) kann mittlerweile in der Apotheke evidenzbasiert beraten werden.

Die wissenschaftlichen Erkenntnisse führen auch zur Vermeidung bestimmter Hilfsstoffe: Silikonöl, Lanolin, Paraffin und Mineralöle haben zwar einen positiven Effekt auf die Hautbarriere, führen aber gleichzeitig dazu, dass die Haut weniger Feuchtigkeit speichern kann. Bei langfristiger Anwendung trocknet die Haut daher aus.

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Es lohnt sich demnach, immer einen Blick auf die Inhaltsstoffe zu werfen, um dem Kunden in der Apotheke eine optimale Beratung anzubieten. 



Carolin Kühnast, Apothekerin
redaktion@daz.online


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