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Was ist drin?
Hyaluronsäure in Faltencremes – auf die Größe kommt es an
Ob Augentropfen, Nasensprays oder Kosmetik – in vielen Produkten aus der Apotheke steckt der Inhaltsstoff Hyaluronsäure. Doch warum wird Hyaluronsäure so breit eingesetzt und wie viel „Evidenz“ steckt in Faltenglättern auf Hyaluron-Basis?
Rund die Hälfte des körpereigenen Hyaluronsäurevorkommens befindet sich in der Haut1, insbesondere der Lederhaut2. Chemisch betrachtet, gehört Hyaluronsäure zur Gruppe der Glykosaminoglykane1. Es handelt sich um ein lineares Polysaccharid aus sich wiederholenden Einheiten von je einem Molekül D-Glucuronsäure und N-Acetyl-D-glucosamin4, die perlenartig aneinandergereiht sind. Diese Ketten liegen sowohl einzeln als auch im netzartigen dreidimensionalen Verbund vor1. Je nach Kettenlänge werden verschiedene Varianten unterschieden:
- Natürliche, hochmolekulare Hyaluronsäure: Diese hat ein enormes Wasserbindevermögen, kann als Makromolekül jedoch nicht in die Haut eindringen. Es verbleibt auf der Oberfläche und hat einen hydratisierenden Soforteffekt, der jedoch nur kurzfristig anhält.
- Niedermolekulare Hyaluronsäure (max. 50.000g/mol) besteht aus kürzeren, gespaltenen Ketten beziehungsweise Fragmenten, daher der Begriff „fragmentierte Hyaluronsäure“. Sie gelangt in tiefere Epidermisschichten und ihre Wirkung ist nachhaltiger.
- Oligo-Hyaluronsäure (3000g/mol): Die besonders kurzkettige Version dringt am leichtesten und tiefsten in die Haut ein3.
Kennzeichnung verrät die Länge nicht
In Kosmetika wird Hyaluronsäure unter der INCI-Bezeichnung Hyaluronic Acid oder Sodium Hyaluronate geführt. Ob es sich dabei um hoch- oder niedermolekulare Varianten handelt, ist anhand der Kennzeichnung übrigens nicht ersichtlich. Als 0.1%-ige Zubereitung entsteht ein luftdurchlässiger, befeuchtender Film auf der Haut. Bei >1% bildet die Substanz mit Wasser ein zähes Gel. Oft verwenden Hersteller eine Mischung verschiedener Kettenlängen3, weil deren Kombination die jeweiligen Vorteile der verschiedenen Versionen im Produkt vereint.
Faltenglättung dank Schwamm-Struktur
Wegen der zahlreichen hydrophilen OH-Gruppen im Molekül ist Hyaluronsäure (HA) ein Gigant, was das Wasserbindevermögen angeht – das 1.000- bis 4.000-Fache der eigenen Masse ist möglich3. In Kosmetika wird sie daher gerne als Feuchtigkeitsbinder eingesetzt. Sie befeuchtet also die Hautoberfläche und dringt als fragmentierte Variante auch tiefer in die Epidermis ein. Dort bewirkt die Einlagerung von Wasser in die schwammähnliche räumliche Struktur des Moleküls eine Volumenzunahme, die sichtbar Falten verringert. Diese werden von innen schlicht aufpolstert – ein Anti-Aging-Effekt.
Wirkung auf die Zellproliferation
Zudem unterstützt Hyaluronsäure (HA) die Zellproliferation2, was altersbedingter Hautatrophie entgegenwirkt – also wenn die Haut dünner wird. An Zellkulturen wurde nach Zugabe von HA (50-400 kDa) eine vermehrte Keratinozytenproliferation beobachtet5 (Dalton [Da] entspricht demselben Zahlenwert in [g/mol])6. Ein Mechanismus, der über den Hyaluronat-Rezeptor CD44 vermittelt werden soll. Ebenso hilfreich ist dieser die Haut verdickende Effekt für Patienten mit cortisonbedingter Hautatrophie und bei gestörter Wundheilung5.
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Da die körpereigene Hyaluronsäureproduktion im fortgeschrittenen Alter abnimmt2, ist es naheliegend, den Verlust durch entsprechende Pflegeprodukte auszugleichen. Beliebte Darreichungsformen sind neben Cremes vor allem Seren, etwa La Roche Posay Hyalu B5 Serum (fragmentierte und hochmolekulare H.). Eine erbsengroße Menge reicht für das Gesicht vollkommen aus. Ebenso wird der Feuchtigkeitsbinder gerne in Shampoos (z. B. Plantur 39 Hyaluron-Shampoo) für trockenes Haar und Kopfhaut oder in Produkten zur Gesichtsreinigung (z. B. Neutrogena Hydro Boost Reinigungstücher) eingesetzt.
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