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Nachdem das Bundesgesundheitsministerium im Dezember den Start für die flächendeckende und verpflichtende Einführung des E-Rezepts verschoben hat, haben sich die Gematik-Gesellschafter nun festgelegt, wie die Testphase weiterlaufen soll. Wichtig für die Apotheken: Retaxierungen bei „technischen Fehlern“ soll es nicht geben.
Die Gematik sendet ein Zeichen der Einigkeit: Wie sie heute per Pressemitteilung verkündet, haben sich ihre Gesellschafter einstimmig auf das weitere Vorgehen zur Einführung des E-Rezepts festgelegt.
Gemeinsam wolle man die weiterlaufende Testphase intensivieren. Dazu habe man jetzt Qualitätskriterien definiert. So sollen mindestens 30.000 E-Rezepte erfolgreich abgerechnet werden. Zwischen Juli und Anfang Dezember vergangenen Jahres hatten in der Fokusregion Berlin-Brandenburg lediglich 42 Rezepte den gesamten Prozess von Ausstellung bis Abrechnung durchlaufen.
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Überdies haben der Mitteilung zufolge die Krankenkassen eine enge Zusammenarbeit mit Apotheken zugesichert, damit technische Fehler bei der Abrechnung nicht zur Retaxierung führen. Beschlossen worden sei auch, dass alle Beteiligten ab sofort regelmäßig aktuelle Daten zu Lage, Ausstattungsgrad und Einsatzbereitschaft liefern.
Mitte Dezember 2021 hatte Thomas Renner, stellvertretender Leiter der Abteilung für Digitalisierung und Innovation im Bundesgesundheitsministerium (BMG), die Reißleine gezogen. In einem Schreiben an die Gematik-Gesellschafter (das BMG ist mit 51 Prozent selbst Mehrheitsgesellschafter) führte er aus, dass die für die verpflichtende Einführung des E-Rezepts ab 1. Januar 2022 erforderlichen technischen Systeme noch nicht flächendeckend zur Verfügung stünden. Daher solle zunächst weiter getestet werden. Ein neues Startdatum nannte er nicht – aber auch Renner hob auf die Qualitätskriterien ab. Diese seien bereits vereinbart, schrieb er. Sobald sie erfüllt seien, solle die Umstellung auf das E-Rezept dann nach einem „noch festzulegenden Rollout-Verfahren“ erfolgen. Zudem hatte Renner betont, dass mit Blick auf den Projektfortschritt eine höhere Transparenz seitens aller Beteiligten nötig sei.
Diesen Vorgaben wollen die Gesellschafter offenbar ohne großen Zeitverzug nachkommen. In der aktuellen Pressemitteilung heißt es weiter, dass die Gematik die Testphase weiter eng begleiten werde. „Dabei wird ein Schwerpunkt auf der Evaluierung der Nutzererlebnisse liegen.“
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Anmerkung der Redaktion: Die Gematik hat ihre Pressemitteilung vom 26.01.2022 einen Tag später „zum besseren Verständnis“ an zwei Stellen geändert: Für die „fortlaufende" Testphase wurden Qualitätskriterien definiert. „Formfehler" wurden durch „technische Fehler" ersetzt. Letztere Änderung haben wir in den Text übernommen.
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