Auf eigenes Risiko

Biontech hat mit Vorproduktion von Omikron-Impfstoff begonnen

Stuttgart - 12.01.2022, 16:00 Uhr

Aktuell sei die Pandemie-Situation weiter unklar und daher nicht vorhersehbar, welche Virusvariante als nächste auftauche. „Es ist aber sehr wahrscheinlich, dass ein Omikron-Impfstoff auch die Immunreaktionen gegen alle existierenden Varianten verstärkt“, sagte Biontech-Chef Sahin. (Foto: Photocreo Bednarek / AdobeStock)

Aktuell sei die Pandemie-Situation weiter unklar und daher nicht vorhersehbar, welche Virusvariante als nächste auftauche. „Es ist aber sehr wahrscheinlich, dass ein Omikron-Impfstoff auch die Immunreaktionen gegen alle existierenden Varianten verstärkt“, sagte Biontech-Chef Sahin. (Foto: Photocreo Bednarek / AdobeStock)


Bietet Omikron Chance auf endemische Lage?

Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (STIKO), Thomas Mertens, hält auch nach Zulassung von neuen COVID-Medikamenten Impfungen weiter für nötig. „Medikamente zur Behandlung und Impfung zur Prophylaxe sind voneinander unabhängig dringend notwendig und wichtig“, betonte er im Interview mit der „Schwäbischen Zeitung“ (Mittwoch). Die Bundesregierung hat beim US-Pharmakonzern Pfizer eine Million Packungen des COVID-Medikaments Paxlovid bestellt. Mertens ist zuversichtlich, dass weitere Corona-Medikamente folgen werden.

Dem STIKO-Chef zufolge müssten Ärzte bei dem neuen Medikament aber unbedingt darauf achten, dass ein Patient keine anderen Arzneimittel einnimmt, bei denen durch den Wirkstoff Ritonavir unerwünschte Nebenwirkungen auftreten könnten. Die EU-Arzneimittelbehörde EMA prüft die Marktzulassung des Medikaments gegen COVID-19 des Herstellers Pfizer. Der US-Pharmakonzern habe den entsprechenden Zulassungsantrag gestellt, teilte die EMA am Montag in Amsterdam mit. Das Medikament Paxlovid soll bei Patienten ab zwölf Jahren eine schwere Erkrankung nach einer Corona-Infektion verhindern.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt unter Berufung auf eine Hochrechnung davor, dass sich in zwei Monaten schon über die Hälfte der Menschen in Europa mit Omikron infiziert haben könnten. Omikron stelle eine Flutwelle dar, die von West nach Ost über die europäische Region hinwegfege und zu dem Anstieg der Delta-Zahlen hinzukomme, den die Länder bis Ende 2021 erlebt hätten, sagte WHO-Regionaldirektor Hans Kluge am Dienstag auf einer Online-Pressekonferenz in Kopenhagen. Omikron werde schnell zur dominanten Variante in Westeuropa und verbreite sich nun auch auf dem Balkan, sagte Kluge. Angesichts des aktuellen Ausbreitungstempos prognostiziere das Forschungsinstitut IHME anhand von Modellrechnungen, dass sich mehr als 50 Prozent der Bevölkerung in der Region in den nächsten sechs bis acht Wochen mit Omikron infiziert haben könnten.

Die EU-Arzneimittelbehörde EMA hält es währenddessen für möglich, dass die rasante Ausbreitung der Omikron-Variante zu einer endemischen Lage führen könnte. Omikron könne wie ein „natürlicher Booster“ wirken, sagte Marco Cavaleri, Leiter der EMA-Abteilung biologische Gesundheitsbedrohungen und Impfstrategien, am Dienstag auf einer Online-Pressekonferenz in Amsterdam. „Wenn viele Menschen eine starke Immunität haben, könnte das der Weg zur Endemie sein.“



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