Arzneimittelausgaben im Oktober 2021

Hochdosis-Grippeimpfstoff lässt GKV-Ausgaben für Vakzine rasant steigen

Berlin - 30.11.2021, 16:45 Uhr

Die STIKO-Empfehlung für Efluelda als Grippeimpfstoff für Über-60-Jährige lässt die GKV-Ausgaben steigen.  (b/Foto: IMAGO / Beautiful Sports)

Die STIKO-Empfehlung für Efluelda als Grippeimpfstoff für Über-60-Jährige lässt die GKV-Ausgaben steigen.  (b/Foto: IMAGO / Beautiful Sports)


Nach zweistelligen prozentualen Zuwächsen seit April dieses Jahres ist das Ausgabenwachstum der Gesetzlichen Krankenversicherung für Arzneimittel (ohne Impfstoffe) im Oktober auf 6,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresvergleichsmonat abgeflacht. Die Ausgaben für Impfstoffe erhöhten sich hingegen um 76,9 Prozent – dahinter dürften vor allem Impfungen mit dem neuen Hochdosisimpfstoff Efluelda stecken.

Nach dem durchwachsenen Pandemie-Jahr 2020 und seinen monatlich extremen Schwankungen bei der Zahl der eingereichten GKV-Rezepte und den Arzneimittelausgaben der Krankenkassen steigen die Ausgaben 2021 wieder recht kontinuierlich. Die Ausschläge waren dann besonders hoch, wenn die Ausgaben im Vorjahresmonat besonders niedrig waren. Hinzu kommt, dass die Mehrwertsteuer auf Arzneimittel im zweiten Halbjahr 2021 von 19 auf 16 Prozent abgesenkt war.

Nach den aktuellen Frühinformationen des Deutschen Apothekerverbands (DAV) haben sich die GKV-Arzneimittelausgaben (ohne Impfstoffe) im Oktober 2021 um 6,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat erhöht – von 3,64 auf 3,86 Milliarden Euro. Die Rezeptzahlen stiegen gleichzeitig um 1,3 Prozent. Hierbei sei zu berücksichtigen, dass der Oktober 2021 einen Arbeitstag weniger hatte als der Oktober 2020. Betrachtet man den gesamten Zehn-Monatszeitraum des Jahres 2021, liegt das Wachstum bei den Arzneimittelausgaben bei nunmehr 10,0 Prozent (auf gut 37 Milliarden Euro). Die Rezeptzahl nahm um 1,5 Prozent ab. Die Einsparungen durch Rabattverträge sind in den hier genannten Ausgaben noch nicht berücksichtigt.

Die GKV-Ausgaben für Impfstoffe legten im Oktober um satte 76,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat zu. In absoluten Zahlen heißt das einen Sprung von 188,81 Millionen Euro im Oktober 2020 auf 334,07 Millionen Euro im Oktober 2021. Diese Entwicklung dürfte laut DAV mutmaßlich auf die Gruppe der Grippeimpfstoffe zurückzuführen sein. Auf Grundlage der Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) sollen Menschen ab 60 Jahren in dieser Grippesaison vorzugsweise mit dem Hochdosisimpfstoff Efluelda immunisiert werden – und der ist etwa dreimal so teuer wie die üblichen Grippevakzine. Erste Hintergrundanalysen zeigten, dass der Wechsel zum Hochdosisimpfstoff im September 2021 zu Mehrausgaben von rund 70 Millionen Euro geführt habe, so der DAV. Das entspreche in etwa dem Anstieg der gesamten Impfstoffausgaben in diesem Monat. Für den Zeitraum Januar bis Oktober 2021 beläuft sich der durchschnittliche Zuwachs der GKV-Ausgaben für Impfstoffe auf 11,7 Prozent.


Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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