Reaktionen auf Comirnaty-Höchstmengen

Apotheker: Kontingentierung gefährdet Erfolg der Impfkampagne

Berlin - 22.11.2021, 16:45 Uhr

Comirnaty wird knapp: Maximal 30 Dosen darf jede Ärztin und jeder Arzt diese Woche bestellen. (b/Foto: IMAGO / Kirchner-Media)

Comirnaty wird knapp: Maximal 30 Dosen darf jede Ärztin und jeder Arzt diese Woche bestellen. (b/Foto: IMAGO / Kirchner-Media)


Brandenburg: Großhandel kann liefern

Ähnliche Töne kommen auch aus Brandenburg. „Die Apotheken im Land Brandenburg verzeichnen aktuell eine enorm gestiegene Nachfrage nach Corona-Impfstoffen“, schreibt der Apothekerverband Brandenburg (AVB) in einer Pressemitteilung vom heutigen Montag. So weit, so gut – denn der Bedarf könne nach Aussagen von pharmazeutischen Großhändlern zuverlässig gedeckt werden.

Vor diesem Hintergrund ist für AVB-Chef Olaf Behrendt nicht nachvollziehbar, weshalb es nun für Comirnaty wieder Höchstmengen bei den Bestellungen geben soll. „Eine Kontingentierung des Impfstoffs von Biontech/Pfizer in den kommenden Wochen läuft dem, nicht nur von führenden Medizinern und Infektiologen, sondern auch dem von Politikern immer wieder erklärten Ziel, eine möglichst schnelle Durchimpfungsrate erreichen und gleichzeitig besonders gefährdeten und älteren Menschen eine Auffrischimpfung ermöglichen zu wollen, entgegen“, kritisiert Behrendt. „Die Kurzfristigkeit der Ankündigung der Impfstoffbegrenzung durch den geschäftsführenden Bundesgesundheitsminister, gerade jetzt, wo die Impfkampagne nicht nur bei Booster-Impfungen wieder Fahrt aufgenommen hat, ist unverantwortlich.“

Die Aufklärung der Impfwilligen erfordere demnach im Fall einer Umstellung einen erhöhten Aufwand und somit Zeit, was schlimmstenfalls zu einer Verzögerung im Vorankommen der Impfkampagne führen könne. „Wir fordern und erwarten jetzt, im Angesicht von immer neuen Inzidenzhöchstwerten und den mittlerweile dramatischen Situationen in vielen Krankenhäusern, Klarheit von der Bundespolitik sowie verbindliche, verlässliche und frühzeitig kommunizierte Impfstoffliefermengen“, betont Behrendt. „Alles andere ist in der aktuellen Situation unverantwortlich und katastrophal für all diejenigen, die sich tagtäglich in Apotheken, Arztpraxen, Krankenhäusern und sonstigen Stellen für ein schnelles Vorankommen der Impfkampagne einsetzen.“



Christina Müller, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (cm)
redaktion@daz.online


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